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Die Wissenschaft der Logik
#1
Zitat: Hernes Son hatte geschrieben: Das ist alles rein logisches Wissen, was Du hier erwähnst. Hier in diesem Forum geht es aber eher seltener um logisches Wissen, sondern um spirituelles "Wissen" und Erfahrungen, also etwas, das mit Logik nicht immer erfaßbar ist. Etwas was Du Dir vielleicht noch nicht vorstellen kannst, aber genau dieses Wissen besitzt hier ein viel größeren Stellenwert. Glaubst Du denn wirklich alles ist rein logisch erfaßbar, läßt sich alles im eigenen Leben und was damit zusammenhängt nur auf physikalische, chemische und biologische Prozesse zurückführen, oder gibt es da doch mehr?

Ich will das mal (ganz allgemein) ein wenig ausführen. Die meisten Männer sind Anhänger der Logik-Wissenschaft, besser bekannt als Mathematik. Die Mathematik (übersetzt: Kunst des Lernens) ist eine Wissenschaft, die aus der Untersuchung von Figuren und dem Rechnen mit Zahlen entstand. Für Mathematik gibt es keine allgemein anerkannte Definition; heute wird sie üblicherweise als eine Wissenschaft beschrieben, die durch logische Definitionen geschaffene abstrakte Strukturen mittels der Logik auf ihre Eigenschaften und Muster untersucht. (Fanatische Logiker denken dementsprechend, daß sie die ganze Welt ausrechnen, abwiegen, nachmessen und einteilen könnten.)

Diese Definition von Logik ist nicht zufriedenstellend. Die hiesige (weise Narren) Definition von Logik ist: Alles was man durch eigenes Erleben in der jetzigen Inkarnation selbst nachvollziehen kann.

Hier mag der eine oder andere Außenstehende widersprechen und behaupten, daß Logik dazu da wäre, daß auch andere (nämlich die gesamte Gesellschaft) in der Lage sein sollen (sein müßten), das Gesagte nachzuvollziehen. Dadurch würde sich die "logische Wissenschaft" von den spiritualistischen Wissenschaften (auch "spiritualistischer Unfug genannt) unterscheiden. Diese "spirituellen Erkenntnisse" wären eben nicht für jedermann nachvollziehbar.

Das ist jedoch bereits der erste Fehlschluß der Logik. Es wird übersehen, daß weder komplexe mathematische Berechnungen, noch chemische Formeln oder physikalische Experimente (CERN) für "jedermann" nachvollziehbar sind. Seitens der Anhänger der Logik-Wissenschaften wird dann argumentiert, man müsse diese Fächer vorerst studieren und sich darin weiterbilden, ehe man die logischen Zusammenhänge durchblicken und verstehen könnte. Genau dieses Argument trifft jedoch auch auf jede spiritualistische Wissenschaft zu. Man muß sich darin ausbilden lassen, um die entsprechende Weisheit zu erlangen.

Nun tobt dieser Streit zwischen Logikern und Spiritualisten seit vielen Jahrhunderten (oder gar Jahrtausenden). Beide Seiten erkennen dabei nicht, daß auch die Logik (in ihrer Entstehung) eine spiritualistische Wissenschaft ist bzw. umgedreht, jede spiritualistische Wissenschaft ebenfalls auf gewissen logischen Prinzipien beruht.

So wie sich Mathematik und Literatur ergänzen (Man könnte mathematischen Aufgaben nur bedingt lösen, wenn man nicht lesen kann, und man könnte Literatur nur bedingt verstehen, wenn man nie zu rechnen gelernt hat.), so ergänzen sich Logik-Wissenschaft (Mathematik), Runen-, Zeichen- und Symbolkunde, Heilkunde, Alchemie, Metaphysik, Geschichte/Archäologie/Mythologie und all die anderen Wissenschaften miteinander und sind im Okkultismus miteinander vereint.

Der "Fachidiot", der nur seine eigene Richtung bevorzugt und die anderen ignoriert oder vernachlässigt, der wird nie ein ganzheitliches Bild einer Sachlage erstellen können. Eine Wissenschaft für sich alleine genommen, ergibt keinen ganzheitlichen Sinn. Man bewegt sich zwar im Plausibilitätsgerüst der einen Wissenschaft, aber man wird niemals darüber hinausgehende Zusammenhänge erkennen.

Als Beispiel soll mir hier mal die Heilkunde/Medizin dienen.

Wenn die Medizin die Ernährungswissenschaften und die Aurenkunde vernachlässigt, dann wird sie zwar immer wieder versuchen, einen Körper bei der Selbstheilung zu unterstützen, jedoch niemals die wirklichen Ursachen einer Erkrankung finden.

Wenn die Heilkunde/Medizin dazu noch die metaphysischen Aspekte (Flüche, morphischen Felder, emotionale Cluster) vernachlässigt, dann wird sie ebenfalls nicht erkennen, woher der "Unfall" rührt. Man heilt zwar den gebrochenen Knochen, doch beim nächsten Schritt stolpert der Patient über die identische Bannfluchfalle, und die medizinische Behandlung beim nächsten gebrochenen Körperteil muß von vorn beginnen.

Wenn die Heilkunde/Medizin dazu noch die Alchemie vernachlässigt, dann werden dem Patienten Pharmaka mit Nebenwirkungen verabreicht, die wiederum entsprechende Folgeschäden an anderen Körperstellen verursachen. Selbst die Genetik (+ die heute verbotenen Wissenschaften Rassenkunde und Eugenik) spielen in die Gesamtheit herein. Deshalb muß ein Heilkundler in allen diesen Fächern ebenfalls seine Kenntnisse besitzen, wenn eine Behandlung enstprechend erfolgreich sein soll.

Diese Ausführungen ließen sich auf jede andere Wissenschaft modifizieren, falls jemand diese als einzelne alleinseligmachende Weisheit betrachten sollte.

Es ist egal, ob es sich um Archäologie, Literatur, Mythologie oder um Zeichen- und Symbolkunde handelt: Im Okkultismus waren alle diese Wissensgebiete miteinander vereint. Doch die Zerschlagung des Okkultismus führte zur Vereinzelung der Wissensgebiete, zum Fachidiotentum und zu den heutigen chaotischen Verwirrungen.


Im Themenstrang: Trinäre Logik findet man ebenfalls Ausführungen zu diesem Thema: http://www.pagan-forum.de/Thema-Trin%C3%A4re-Logik
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
Hallo Paganlord,

da sprichst Du mir grundsätzlich aus der Seele, ich habe auch schon so argumentiert, als ich mit Naturwissenschaftlern (wir wissen, daß diese Bezeichnung sehr hinkt) sprach.

Das materialistische Weltbild ist das heute vorherrschende, es stützt sich auf die Aussagen der Schulwissenschaften und lehnt die Vorstellung, daß auch übersinnliche Dinge existieren, kategorisch ab. Materialistisch bedeutet, daß die Materie, der Stoff, gilt, also das, was man anfassen kann, sehen und messen, was unsere Sinne erfassen können. Alle Aussagen sollen nachprüfbar und nachvollziehbar sein. Es ist auch ein Weltbild der Aufklärung.

Demgegenüber steht das spirituelle Weltbild, also das Weltbild, welches sich mit den spirituellen Dingen, den geistigen Dingen, befaßt. Man kann es auch transzendentes Weltbild nennen oder übersinnliches Weltbild. Dazu zählen auch die Aussagen der Mythologien und Religionen sowie der Esoterik. Die Aussagen sind für unsere Sinne nicht ohne weiteres nachvollziehbar, und daher wird auch gerne vom Glauben geredet.

Beide Weltbilder stehen seit der Aufklärung im Gegensatz zueinander.

Unsere Wissenschaften teilen wir in zwei Gruppen: Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften. Zu den Naturwissenschaften gehören z. B. die Physik, die Biologie, die Chemie, die Mathematik. Zu den Geisteswissenschaften gehören z. B. die Philosophie, die Germanistik, die Musik. Ich möchte aber nun noch eine dritte Gruppe einführen, die Transzendenz. Hierzu gehört die Spiritualität, Esoterik, Religionen (was ihre transzendenten Lehren betrifft, nicht aber ihre Geschichte oder bestimmte Bräuche) usw.

Auf jeden Fall aber können wir mit den Regeln der Naturwissenschaften niemals eine Geisteswissenschaft beweisen. Das sind ganz andere Bereiche. Die Schönheit eines Gedichtes (aus der Germanistik) können wir mit den Regeln der Physik oder Mathematik nicht beweisen. Wir können zwar Silben auszählen und damit den Rhythmus eines Gedichtes analysieren, aber seine Schönheit können wir so nicht beweisen. Umgekehrt nützt uns die Kenntnis der Philosophie nichts, wenn wir einen physikalischen Beweis führen wollen oder ein physikalisches Phänomen erklären wollen. Die Bereiche der Naturwissenschaften und der Geisteswissenschaften sind also strikt getrennt und eigentlich nicht miteinander kompatibel.

Nun nehme ich den dritten Bereich, die Transzendenz, das Spirituelle. Es ist wieder ein eigener Bereich, und der entzieht sich auch jedem Versuch, ihn von einem der andern beiden Bereiche aus "beweisen" zu wollen. Die Transzendenz befaßt sich jamit einer spirituellen, unsichtbaren, übersinnlichen Welt. Da helfen uns also die Regeln und Gesetze der materiellen Naturwissenschaften gar nicht, wenn wir etwas Transzendentes beweisen wollen. Aber genau das wird immer wieder versucht und der Transzendenz wird vorgeworfen, daß sie nach den Regeln der Naturwissenschaften nicht beweisbar sei. Schon der Ansatz ist falsch, denn mit den Regeln und Gesetzen der Gruppe 1 (Naturwissenschaften) können wir schon Wissenschaften der Gruppe 2 (Geisteswissenschaften) nicht mehr beweisen, erst recht gilt das natürlich für die Gruppe 3 (Transzendenz).
Die Transzendenz ist eine Erfahrungswissenschaft, aber Erfahrungen (selbst wenn 7 Milliarden Menschen diese Erfahrungen gemacht hätten) gelten für die Naturwissenschaftler nicht als Beweise.

Der Arzt, der dem Schamanen bei der Heilung zusieht und am Ende behauptet, der Schamane habe die Selbstheilungskräfte aktiviert oder den Placeboeffekt genutzt, der überschreitet seine Kompetenzen, denn er ist kein Schamane und kann also in keiner Weise beurteilen, was der Schamane getan hat. Umgekehrt kann der Schamane nichts zu einer schulwissenschaftlichen Heilung mit irgendwelchen Tabletten sagen. Dafür ist er dann nicht qualifiziert.

Es wird zu lang, ich mach mal Schluß.

Stephan
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#3
Zitat:Auf jeden Fall aber können wir mit den Regeln der Naturwissenschaften niemals eine Geisteswissenschaft beweisen. Das sind ganz andere Bereiche.

Ich weiß was Du meinst, trotzdem liegt hier auch ein grundsätzliches Definitionsproblem. Ich würde den Satz so formulieren: Auf jeden Fall aber können wir mit den Regeln der heutigen Mathematik (bzw. heutigen Logik) niemals eine Geisteswissenschaft beweisen. Das sind ganz andere Bereiche.

Was ich damit sagen möchte: Es bringt nichts, wenn man auch in spirituellen Dingen eine logische Herangehensweise praktiziert! Die Logik ist das Instrument der Mathematik. Du kannst mit einem Bandmaß auch nicht die Zeit eines Wettlaufens messen. Um im Okkultismus etwas zu verstehen, muß man sich zunächst ein paar andere geistige Werkzeuge zulegen. Logik ist hier völlig unangebracht.

Das Gegenteil von Logik ist ja nicht die Unlogik! Jeder Mensch verfügt über emotionale und empathische Wahrnehmungsmöglichkeiten, darüber hinaus über die Möglichkeiten der Telepathie oder der (Rück-)Erinnerung. Diese Werkzeuge sind nur verkümmert, weil man tagtäglich nur die Logik trainiert.

Das ist das Grundverständigungsproblem mit Dir, werter Stephan. Wenn wir beide "Logik" sagen, dann meint jeder etwas anderes bzw. versteht etwas Verschiedenes darunter.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#4
Von Logik (von "Logos" = Wort) habe ich gar nicht geredet. Und die Mathematik ist eigentlich das schlechteste Beispiel für eine Naturwissenschaft, weil sie teilweise auch in geisteswissenschaftliche Bereiche vorstößt. Die Mathematik definiert ihre Zahlen und kann dann damit rechnen. Sie geht dabei durchaus sogar in Bereiche, die imateriell sind. Das einfache Addieren z. B. ist noch rein von der Natur abgesehen: Ein Apfel und dazu ein weiterer Apfel ergibt zwei Äpfel. Aber es geht weiter: Ein Apfel minus drei Äpfel ergibt "minus zwei Äpfel". Was sind "Minusäpfel"? Das sind Schulden. Man hat also zwei Äpfel Schulden. Schulden sind aber eine gedachte Größe, und eigentlich nicht materiell. Und wenn man dann noch Brüche und imaginäre Zahlen dazunimmt, erkennt man, daß ein Großteil der Mathematik eigentlich eher eine Geisteswissenschaft, als eine Naturwissenschaft ist.
Und "Naturwissenschaft" ist auch ein schlechter Begriff, denn auch das Spirituelle ist ein Teil der Natur, wird aber von den "Naturwissenschaften" geflissentlich ignoriert. "Materielle Wissenschaften" träfe es vielleicht besser.

Spiritualität und Transzendenz sind Erfahrungsbereiche. Spirituelle Erfahrungen bestätigen spirituelle Tatsachen, sind aber trotzdem keine Beweise im Sinne der materiellen Wissenschaften. Aber deren Beweisverfahren sind auch nur und allein auf deren Wissenschaften anwendbar.

Stephan
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#5
Man kann das "Problem" auch von einer höheren Warte aus betrachten. Die allermeisten der heutigen "Wissenschaften" sind radikal existenzialistisch ausgerichtet. Sie setzen Existenz vor die Essenz, also "Körper vor Geist". Die eindeutigsten Vertreter sind hier mMn die klassische Biologie, Physik und Chemie, aber auch die Psychologie.

Es gibt inzwischen Strömungen wie die Metaphysik, Quantenmechanik und Parapsychologie, die den umgekehrten Weg gehen, also Essenz vor Existenz setzen, oder zumindest den Einfluß des individuellen Erlebens und Denkens auf die Materie eingestehen. Das ist auch die hier im Forum vorherrschende Herangehensweise, weshalb das "logische Wissen" oft belächelt wird.

Der Mensch ist nach meinem Verständnis eben nicht eine "Ansammlung kopierter Verhaltensmuster und logischer Fakten der letzten xx Jahre", sondern in seiner Essenz ewig. Und an der Stelle kann man auch den Bogen zurück zum Thema schlagen:

Zitat:Um im Okkultismus etwas zu verstehen, muß man sich zunächst ein paar andere geistige Werkzeuge zulegen.

Ein anderes Wort für "zulegen" wäre hier "aktivieren" oder "re-aktivieren". Der Mensch ist heute so manipuliert/betäubt/hypnotisiert, daß viele Erfahrungsbereiche und Erkenntnisse komplett verlorengegangen sind. Die Logik mag auf dem Weg zur Einsicht in o.g. Zusammenhänge hilfreich sein, jedoch ist eine (Re-)Aktivierung der "Werkzeuge" mit Logik nicht möglich.
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