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Zitat:Jede Form der Etikette dient immer der Besänftigung von Emotionen.
Mit der Aussage kann ich gar nichts anfangen. Gegenfrage: Wenn jemand für sich alleine ißt, achtet derjenige dann nicht auf die Etikette? Etikette haben keinen Sinn, wenn man es nur als Schauspielerei vor anderen betrachtet und nicht als Teil der eigenen Lebenskultur.
Zitat:Durch Anpassung des eigenen Verhaltens an eine von der Gesellschaft/Gruppierung gewollte und als angenehm empfundene Norm, beugt man nicht nur Meinungsverschiedenheiten vor, sondern erzeugt auch ein Wir-Gefühl.
Das "Wir-Gefühl" (und auch das "Ich-Gefühl") wird in diesem Zusammenhang durch die Angehörigkeit zu einer gemeinsamen (Eß-)Kultur definiert. Auch wer alleine ißt, kann die europäischen Eß-Sitten nicht leugnen. Jedenfalls noch. Durch die Verwässerung der Sitten ist das in ein bis zwei Generationen wohl kaum noch auseinanderzuhalten.
Zitat:Und für die schlürfenden, schmatzenden und mit Soße überströmten Barbaren unter uns. Auch dies ist eine Form der Kultur.
Wer beim Wikinger- oder Piratengelage nicht anständig furzt und rülpst, wie es Bud Spencer nicht besser könnte, der ist unter Solchesgleichen wohl kein echter hartgesottener Haudegen.
Das waren Bauern. Und ebenso wie es hier auf dem Land so üblich ist, werden die Kunst, die Kultur, die Manieren und die Etikette nicht so besonders hochgehalten, wie in kulturell anspruchsvolleren Familien.
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Agni
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Wishmaster schrieb:Wenn jemand für sich alleine ißt, achtet derjenige dann nicht auf die Etikette? Etikette haben keinen Sinn, wenn man es nur als Schauspielerei vor anderen betrachtet und nicht als Teil der eigenen Lebenskultur.
Ich denke, viele Leute achten, wenn sie allein essen, sehr viel weniger auf Etikette. Die wenigsten decken sich dann nett den Tisch, benutzen die Serviette... etc. Und das entlarvt's ja schon: vieles an der heutigen (sog.) "Eßkultur" ist aufgesetzt (Meme) und wenn manch einer allein is(s)t, pfeift er drauf während er nach Außen, wenn er sich in Gesellschaft befindet, den Schein wahrt.
Wishmaster schrieb:Und ebenso wie es hier auf dem Land so üblich ist, werden die Kunst, die Kultur, die Manieren und die Etikette nicht so besonders hochgehalten, wie in kulturell anspruchsvolleren Familien.
"Hier" auf dem Land ist es zumindest üblich, daß man noch weiß, wie man kocht und daß die Milch nicht aus dem Supermarkt kommt.... Was nützt Etikette, wenn dabei vergessen wird, wie man was zubereitet (abgesehen von Fertiggerichten aus der Mikrowelle) und woher es überhaupt kommt, wie es "produziert" wird, etc. Ein mit den Fingern essender Normalköstler ist mir persönlich dabei lieber als ein Fleischesser, der formvollendet sein Tierteil sezieren kann und sich vor jedem Schlückchen Wein dezent die Mundwinkel abtupft bevor er trinkt.
Übrigens haben auch die "kulturell anspruchsvolleren Familien" inzwischen (wieder) das Essen spüren, anfassen und in den Mund stecken entdeckt. Damit sie allerdings weiterhin ihre Etikette wahren können und sich keine Blöße geben müssen indem sie profan mit den Fingern essen, konsumieren sie, kulturell, stilsicher und deutsch (ähhhhh?...) Fingerfood. Klingt doch gleich viel eleganter.
Für mich persönlich bedeutet Etikette kein gespreiztes Verhalten bei Tisch sondern vielmehr die Wertschätzung der Nahrung, die ich zu mir nehme. Und wenn ich dabei meinen Gurkensalat mit dem gängigen Besteck zu mir nehme und das nächste Mal einfach herzhaft von der Gurke selbst abbeiße, ist das absolut in Ordnung.
Benu
Gast
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Zitat:Jede Form der Etikette dient immer der Besänftigung von Emotionen.
Mit der Aussage kann ich gar nichts anfangen. Gegenfrage: Wenn jemand für sich alleine ißt, achtet derjenige dann nicht auf die Etikette? Etikette haben keinen Sinn, wenn man es nur als Schauspielerei vor anderen betrachtet und nicht als Teil der eigenen Lebenskultur.
Der Teil der eigenen Lebenskultur, die Selbstdarstellung vor sich selber, ist doch so betrachtet auch nur ein Schauspiel. Auch die eigenen Emotionen werden durch Etikette besänftigt. Eben weil man sich so wohlerfühlt.
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Zitat:Etikette haben keinen Sinn, wenn man es nur als Schauspielerei vor anderen betrachtet und nicht als Teil der eigenen Lebenskultur.
Das ist die eigentliche Essenz!
Man muß die Etikette leben, in sich übergehen lassen und nicht nur so tun.
Das betrifft allerdings nicht nur die Etikette zu Tisch, sondern vielmehr jegliches Benehmen, das man aus einem kulturvollen Blickwinkel heraus für sich beansprucht.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Benu
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Zitat:Das ist die eigentliche Essenz!
Man muß die Etikette leben, in sich übergehen lassen und nicht nur so tun.
Das betrifft allerdings nicht nur die Etikette zu Tisch, sondern vielmehr jegliches Benehmen, das man aus einem kulturvollen Blickwinkel heraus für sich beansprucht.
Ein guter Schauspieler lebt seine Rolle.
Wie sagte Kaiser Augustus: "Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall, und schickt uns alle freudig fort!"
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Das Zitat im Zusammenhang mit diesem Thema paßt nicht!
Der Hintergrund für diese Worte waren andere ...
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Aus meiner Sicht mißt man durch eine angemessene Etikette dem Gegenüber und dem Essen eine gewisse Wertigkeit bei. Man denke an die asiatische Tradition des Tee-Trinkens. Sehr würdevoll....
Ich sehe es ebenso wie Wishmaster. Je kultivierter das Volk, desto kultivierter die Manieren und Eßgewohnheiten.
Finde Dich selbst!
Benu
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Zitat:Das Zitat im Zusammenhang mit diesem Thema paßt nicht!
Der Hintergrund für diese Worte waren andere ...
Verzeih,
in welchem Zusammenhang darf ich sie denn sehen? Ich lerne immer gerne dazu, und auf die Römer verstehst du dich meiner Ansicht nach besser als ich. Das Zitat ist mir jedoch im Gedächtnis geblieben, vielleicht könnten wir dazu ein neues Thema eröffnen?
Zitat:Aus meiner Sicht mißt man durch eine angemessene Etikette dem Gegenüber und dem Essen eine gewisse Wertigkeit bei. Man denke an die asiatische Tradition des Tee-Trinkens. Sehr würdevoll....
Ich sehe es ebenso wie Wishmaster. Je kultivierter das Volk, desto kultivierter die Manieren und Eßgewohnheiten.
Dem kann ich nur zustimmen.
Löwe
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Werte Talbewohner,
unter Etikette versteht man auch einen Aufkleber und die bekommt man im Leben zu genüge geklebt, es selbst von vornherein zu tun, versuche ich mir zu ersparen.
Dies muss aber nicht bedeuten, das ich keine Hilfsmittel als reiner Zweck zur Nahrungszuführung benutze. Es soll ja Affen geben die Stöckchen ins Ameisenhügel stecken um die daran festhaltenden Ameisen zu verspeisen.
Aber vielleicht ist es auch nur meine Sicht der Dinge.
Grüße Löwe
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Zitat:Wer auf jegliche Manieren verzichtet und es den Tieren gleichtut, wie es Diogenes getan hat, der wird irgendwann von anderen auch als Tier angesehen. Oder als Buschmann oder Hippie ...
Ich habe noch kein (Pan) Tier gesehen, das unanständig ißt!
Sogar ein Löwe frißt seine Beute mit einer gewissen Ordnung und Würde! Danach wird geputzt. Kann ich täglich bei meiner Katze beobachten.
Buschmänner und Hippie zu vergleichen finde ich unpassend.
Zitat: Man denke an die asiatische Tradition des Tee-Trinkens. Sehr würdevoll....
Die Teezeremonie ist eher meditativ/spirituell.
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