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Prägung durch Weltkriegsgeneration
#1
Beispiel Auto: In der Umweltbewegung der 80er wurde das, als selbstverständlich geltende, Streben nach dem Besitz eines Autos in Frage gestellt, aus Umweltschutzgründen. Vereinfacht wurde davon ausgegangen, dass die Autokonzerne die Menschen ködern, in dem sie Autos als Statussymbole darstellen, worauf Männer „aktiv“ reinfallen und Autos als „Schwanzverlängerung“ kaufen, während Frauen „passiv“ drauf reinfallen, indem sie die Männchen mit der größten „Schwanzverlängerung“ wählen.
Heute wird der „Autokult“ in Frage gestellt. Ich ging zunächst davon aus, dass dies das Resultat eines verbesserten Umweltbewusstseins, sowie einer kritischeren Verbraucherhaltung, als auch Änderung von Geschlechterstereotypen ist.
Mittlerweile sehe ich es so: Eine Generation, welche ein oder zwei Kriege erlebt hat, erleidet ein Fluchtsyndrom, tut alles um jederzeit bereit zu sein, mit Familie und möglichst viel Besitz von A nach B zukommen. Die Nachfrage nach „Flucht“fahrzeugen war also vorhanden, die Industrie hat sie befriedigt, die Politik hat die Straßeninfrastruktur bereitgestellt. Danach „mussten“, wie so viele andere Branchen auch, Autoindustrie und Straßenbau aus wirtschaftlichen Gründen, Arbeitsplatzerhalt etc. erhalten bleiben und erst durch die Werbung wurde der „moderne Autokult“ geschaffen.
Im Nachhinein sehe ich, das „mit dem Auto in die großen Ferien fahren“ als Generalmobilmachung/ Test, ob die Flucht praktikabel ist. Daraus ist der Urlaubskult entstanden.
Ich gehe also davon aus, dass die Traumatisierung der Kriegsgeneration für wirtschaftliche Zwecke (Raubbau an der Natur zur Konsumtrottelei in einem Teil der Welt mit großem Profit für wenige) ausgenutzt wurde.
Weitere Prägung durch Kriegsgeneration: Jugendkult kann nur auf fruchtbaren Boden fallen, wenn für einen Großteil der Menschen die Jugend „verkorkst“ war. Intensivmedizin bis zur Qual und Überleben um den Preis von Kannibalismus (=Organspende) kann nur gedeihen, wenn zu viele Menschen, erlebt haben, dass Menschen massenhaft verletzt und getötet wurden.

Wenn vieles von dem, was uns dem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur entfremdet hat, generationsbedingt ist, stellen sich die Fragen:
- ob sich nicht vieles wieder von selbst einrenkt, weil die Ursache fehlt, durch Wegsterben der Kriegsgeneration?
- oder ob die Strukturen, die durch die Herrschenden aufgrund der Traumatisierung der Kriegsgeneration geschaffen werden konnten, weiter bestehen bleiben (zum Selbstläufer werden/geworden sind)?
- ob neue Traumatisierungen geschaffen werden um die Strukturen aufrecht zu halten (Naomi Klein „Schockstrategie“). Falls ja, wird die jetzt heranwachsende Generation ohne Kriegserfahrung eine höhere Immunität gegenüber diesen Strategien haben?
- Inwieweit primäre und sekundäre Welt-Kriegserfahrungen die Fähigkeit zur Reflexion einschränken? Es dürfte kaum eine Gegend geben in der es gesellschaftliches Leben ohne Kriegsprägung gibt. Das weltkriegsgeprägte Leben ist also der „Normalzustand“, die gelebte, erfahrbare Antithese existiert nicht, kann nur theoretisch erarbeitet werden.
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#2
das "Trauma" auf die Weltkriege zu reduzieren halte ich für verküzt.
Z.b. die 30-40er Wirtschaftskrise, Bürgerkriege, manch militanter Despot, beschnittene Bürgerrechte etc etc.
Ich vermute in Österreich geht kein Sozialdemokrat mehr auf die Straße (ausser am 1. mai - da kommens alle^^) weils mehrfach zammgeschossen wurden. Die wo heut noch leben sind meist nachkommen von Mitmachern, Mitläufern oder Duckmäusern. Die andren hatten hier idR kein langes Leben. Sowas kann eine Gesellschaft prägen vermut ich.
Es ist jedenfalls eine typisch Österreichische Krankheit: Ja net auffallen, und pass auf was die Nachbarn denken, am besten ahnst ohne mit ihnen zu sprechen vorraus was sie sich von dir erwarten...

Wir ham uns weit entfremdet, und das hat jedenfalls jahrhunderte gedauert es soweit zu treiben.

Masenverbreitung des Autos sehe ich eher in einem andrem zusammenhang:
Es wurden vor allem nach dem 2. Weltkrieg massenhaft Produktionsplätze frei. Vorher Panzer. Nachher Traktoren (Krieg gegen Boden, Pflug, Gift und Gülle). Vorher militärischer Transporter, nachher ziviler Transporter.
Die Industrien rund um Motoren sind in den Kriegen stark gewachsen, auch in Einfluss, und wollten ihn halten. Mit geschickter PRopaganda und nach und nach effizienterer Massenproduktion wurde die Nachfrage soweit gesteigert, dass die Preise sinken konnten, die Nachfrage stieg, die Preise sanken...

Heut haben wir eine Gesellschaft für das Auto, alles ist drauf ausgelegt.
Kein Wunder beim Anteil an Ressourcen und Arbeitszeit, die diese Industrie benötigt. Nicht zu vergessen der Profit, der sich daraus ziehen lässt.
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#3
(24.02.12014, 01:55)Katanka schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-46654.html#pid46654[quote='Katanka' pid='46654' dateline='1393199752']

Masenverbreitung des Autos sehe ich eher in einem andrem zusammenhang:

Du siehst hier nur den wirtschaftlichen Zusammenhang, welchen ich nicht für ausreichend halte um
den Autokult zu erklären.

Wenn ich bei meinen Betrachtungen die Stadt/Landsiedlung als gegeben annehme, davon ausgehe dass Menschen eine Interesse an komfortabler individueller Fortbewegung haben und der Mensch zur Technisierung neigt, um die eigenen Knochen zu schonen, hätte es nach dem Krieg auf dem Land nur eine Entwicklung vom Pferd zum Traktor geben dürfen und in der Stadt vom Fahrrad über den Motorroller zum Ein-Personen-Fahrzeug. Damit wären die individuellen Mobilitäts-Bedürfnisse abgedeckt gewesen. Für den Nahrungsmitteltransport vom Land in die Stadt sind LKW´s ausreichend, für Industriegüter Wasser- und Schienenverkehr, für Personengruppen Busse und Schienenverkehr. Der Schienenverkehr funktionierte vor, während und nach dem Krieg.
Aber als Einzelperson mit einem Fahrzeug fahren, das auf 4/5 Pers. + Stauraum ausgerichtet ist, um täglich von A nach B zu kommen, dafür gibt es keine rationale Erklärung. Selbst wenn man den Umweltschaden, der durch den Gebrauch überdimensionierter Fahrzeuge angerichtet wird, außer Betracht nimmt, bleibt immer noch, dass derjenige der sich ein überdimensioniertes Fahrzeug anschafft, dafür mehr arbeiten muss, als für ein kleineres Fahrzeug.
Diese Entwicklung lässt sich auch nicht allein auf Werbung zurückführen, denn die gab es nach dem Krieg noch nicht in dem Maße wie heute, weil nach dem Krieg die Nachfrage größer war als das Angebot an Gütern. Danach kommt:
(24.02.12014, 01:55)Katanka schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-46654.html#pid46654Mit geschickter PRopaganda und nach und nach effizienterer Massenproduktion wurde die Nachfrage soweit gesteigert, dass die Preise sinken konnten, die Nachfrage stieg, die Preise sanken...

Dies gilt aber für viele Güter und erklärt nicht die ÜBERDIMENSIONIERTEN Autos.

(24.02.12014, 01:55)Katanka schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-46654.html#pid46654„das "Trauma" auf die Weltkriege zu reduzieren halte ich für verküzt.
Z.b. die 30-40er Wirtschaftskrise, Bürgerkriege, manch militanter Despot, beschnittene Bürgerrechte etc etc.
Ich vermute in Österreich geht kein Sozialdemokrat mehr auf die Straße (ausser am 1. mai - da kommens alle^^) weils mehrfach zammgeschossen wurden. Die wo heut noch leben sind meist nachkommen von Mitmachern, Mitläufern oder Duckmäusern. Die andren hatten hier idR kein langes Leben. Sowas kann eine Gesellschaft prägen vermut ich.
Es ist jedenfalls eine typisch Österreichische Krankheit: Ja net auffallen, und pass auf was die Nachbarn denken, am besten ahnst ohne mit ihnen zu sprechen vorraus was sie sich von dir erwarten... „
Bevölkerungspolitik der Herrschenden, bis eventuell zur Zucht von bestimmten Menschentypen, wäre nochmal ein anderes Thema.
Aber, wenn ich das so auffasse, dass die „Freigeister“ aufgrund der Gefahr, welche sie für die Herrschenden darstellen, stärker reduziert werden als die „Duckmäuser“ und es deshalb nicht zur einer kritischen Masse an Menschen kommt, die etwas grundsätzlich positiveres bewirken können, dann „entspricht und widerspricht“ es diesem:
„Heute wird der „Autokult“ in Frage gestellt. Ich ging zunächst davon aus, dass dies das Resultat eines verbesserten Umweltbewusstseins, sowie einer kritischeren Verbraucherhaltung, als auch Änderung von Geschlechterstereotypen ist.“

Im Bereich des Autokult hat sich also eine kritische Masse gebildet. Dies erklärt aber nicht seine Entstehung und ob es wirklich der kritischen Masse bedarf in zu Stoppen, wenn die Ursache für seine Entstehung in der Kriegsgeneration liegt.

Wobei die kritische Masse „Autokult“ sich von früheren Protestbewegungen dadurch unterscheidet, dass sie einfach nicht mehr mit macht und Alternativen nutzt.
Den Zerfall der Autokirche ADAC sehe ich als einen weiteren Sargnagel der autofixierten Gesellschaft.
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#4
Das Auto konnte erst seinen Durchbruch feiern mit dem Beginn der Massenproduktion. Erst die Massenproduktion erlaubte es, Lohn- und Materialkosten soweit zu senken, dass es der Masse möglich war, sich ein Auto zu leisten. Kriege gab es davor auch schon, und das individuelle Massenverkehrssystem war Pferd & Kutsche. Nur waren die damaligen Transportsysteme nicht so effektiv wie ein Auto. Ein Pferd musste versorgt werden, auch wenn man es nicht benötigt. Die Reproduktionsrate war natürlich begrenzt, was es teuer machte.

Nach dem Krieg erhielt die deutsche Wirtschaft nicht sofort die Produktionsstätten zurück, die Siegermächte entschieden es viel später.

Wenn man bedenkt das alleine in Europa 2000 Jahre Krieg geführt wurde und wird (wenn auch mit Pause), müsste jeder von uns ein Flugzeug besitzen (Gyrocopter oder so). Wir wären also hypertraumatisiert ...
Vielmehr hat das geschaffene Umweltbewusstsein nicht das Auto verdrängt, sondern nur Neiddebatten verursacht. Kleine Autos ja – große Autos nein – große Autos brennen daher „umweltgerecht“ ab!? Alternative Transportsysteme werden blockiert, um die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Denn Bewegungsfreiheit ist halt auch ein Teil der Freiheit, und je schneller ich mich bewege, umso schneller stoße ich an eine Landesgrenze, die man nur noch per Visum (außerhalb der EU) verlassen kann.

Das Auto und alle anderen Produkte der Massenproduktion wären so billig wie noch nie, wenn der Staat durch seinen Raub in Form von Steuern (bis zu 70 %) die Produkte nicht künstlich verteuern würde. Das wäre für den Verbraucher gut und für die Umwelt auch besser. Wie gesagt, wir reden von Ware, die im großen Umfang benötigt wird. Subvention mal weggenommen.
Der ADAC wurde auch nur angegriffen, weil er sich zu einem falschen Thema nicht politisch korrekt verhalten hat. Es findet also nur eine Auswechslung statt.

Übrigens ist eine Kostenreduktion nicht ausschließlich durch den Massenkonsum zu erklären, sondern folgende Faktoren sind viel bestimmender:
1. Lohnkosten (möglich hoher Druck auf dem Arbeitsmarkt, heute Masseneinwanderung und Frauen in die Arbeit zwingen)
2. Grundstoffkosten (möglich hoch verfügbar, möglichst wenig verbrauchen, ansonsten alternative Stoffe —Forschung)
3. Investitionen – Gewinnerwartung – Haftbarkeiten ( Verbraucherschutz hebelt die Haftung der Unternehmen für Produkte aus)

Ein gutes Beispiel für Manipulation ist das derzeitige elektr. Auto, was ein Ressourcenverbrenner ohnegleichen ist und das bei eingeschränkter Reichweite und totaler Überwachung ein höchst politisch manipulatives Machwerk ist. Es ist auch deshalb so teuer, weil viele teure Rohstoffe, Silber, Gold, Lithium etc. verbaut sind. Würde hier eine weltweite Nachfrage stattfinden, würde das Produkt schnell den 3-4fachen Preis erreichen, weil es nicht genügend billige und recyclebare Rohstoffe gibt.

Noch eine besondere Anmerkung:
Wenn man bedenkt, dass ein Reich wie Atlantis mit allen seinen Niederlassung kommuniziert, gehandelt und „bewegt“ wurde, dann kann man davon ausgehen, dass auch diese alternative individuelle Verkehrssysteme oder ähnliches hatten. Auf welcher „Technikgrundlage“ auch immer.

Also für mich stellt sich nicht die Frage ob ich reise, sondern wie, und das ich es kann innerhalb meiner zu Verfügung stehenden Zeitparameter. Und wenn die DB heute teurer ist als mein Auto, so nehme ich das Auto. Und wenn man rechnet und sich fragt, warum die DB trotz Subvention teurer ist als das Auto, dann muss man sich mal durchrechnen, wieviele Ressourcen im Lande herumfahren und vor allen Dingen rumliegen und verrotten. Bei uns fährt die DB seit 10 Jahren nicht mehr- und der nächsten ICE-Bahnhof ist 35 km weg, obwohl wir hier auf dem Land in Form von Steuern den städtischen Verkehr mit subventionieren.

Grüße
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