28.10.12016, 09:56
Über die Tempelanlage Rethra ist nicht viel zu finden, da sie angeblich bis jetzt nicht wirklich gefunden wurde bzw. schätzt man nur, wo sie einst lag.
Rethra (seltener: Rhetra, Riedegost) war ein germanisches Zentralheiligtum in Norddeutschland, das bisher nicht sicher lokalisierbar ist. Die Tempelburg war religiöser, politischer und militärischer Mittelpunkt des Liutizenbundes. Etwa von 983 bis 1068 wurde hier der Widerstand gegen die Chr*stianisierung und Unterwerfung der Elb- und Ostseeslawen koordiniert. Die Lage der Burg ist unbekannt.
Die Redarier waren ein westgermanischer Stamm, der im Mittelalter auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern siedelte und der westgermanischen Sprachgruppe angehörte. Sie traten erstmals zum Jahr 929 in Erscheinung und gehörten ab dem 10. Jahrhundert dem Liutizenbund an, in dem sie die Führungsrolle ausübten. Im 11. Jahrhundert finden sie keine Erwähnung mehr. Widukind von Corvey berichtet um 965 in seiner Sachsengeschichte von Redarii und Redares
Die Liutizen (auch: Lutizen, Lutitzen, Luitizen) waren ein loser Bund einiger nordwestgermanischen Stämme, die im Mittelalter den Südosten des heutigen Mecklenburg-Vorpommern und den Norden des heutigen Brandenburg bevölkerten. Im Gegensatz zu ihren Nachbarn entwickelten sie keinen zentralistischen Feudalstaat und widersetzten sich einer Chri*tianisierung. Verschiedentlich fand der Begriff der Liutizen auch als Oberbegriff für alle Germanen nordöstlich der unteren und mittleren Elbe Verwendung.
Die vier Kernstämme der Liutizen bildeten die vormals abodritischen Teilstämme der Kessiner und Zirzipanen sowie die Tollenser und Redarier, die innerhalb des Bundes eine Führungsrolle einnahmen. Das Siedlungsgebiet dieser Teilstämme erstreckte sich im heutigen Mecklenburg-Vorpommern von der Warnow im Westen in den Großraum um die Flüsse Peene und Tollense sowie den Tollensesee. An der Peripherie waren weitere Teilstämme zugehörig, etwa die Zamzizi im Ruppiner Land, die südlich davon ansässigen Heveller im Havelraum oder die Ukrer in der Uckermark.
Zentrum des Liutizenbundes war dessen wohl nahe dem Tollensesee im Siedlungsgebiet der Redarier gelegene Kultheiligtum Rethra (auch Riedegost).
(Bestimmt ist das wie in Groß Raden, und dort wurde der G*tt Radegast verehrt, also ein Sonnenheiligtum.)
Die liutizischen Stämme übten eine stark an der Natur orientierte Religion aus und praktizierten dabei ein Kultwesen, welches eine Variante der germanischen Religionen vor der Chri*tianisierung darstellt. In verschiedenen lokalen Tempeln wurden vielgesichtige G*ttheiten verehrt, es gab Orakel und Opferriten.
Svarožić als G*tt der Elb- und Ostseeslawen wird erstmals zu Beginn des 11. Jahrhunderts erwähnt.
Neben der Nachricht des Brun von Querfurt ist besonders die Schilderung des Chronisten Thietmar von Merseburg zu nennen, der ausführlich den Tempel und den Kult der G*ttheit auf der Burg Radegast im Stammesgebiet der Redarier beschreibt. Der Ort war vermutlich identisch mit dem später Rethra genannten Haupttempel des Stammes. In dem reich verzierten und mit Holzstatuen ausgestatteten Heiligtum führten die Priester des Svarožić Orakel und Opferrituale, auch „Menschenopfer“ aus, im Tempel wurden auch die Tribute der Nachbarstämme und Kriegsbeute aufbewahrt. Zum Kult gehörten auch ein heiliges Pferd und ein heiliger Eber, der sich bei Kriegsgefahr im Schlamm des Sees wälzte.
Folgendes habe ich noch über die Tiere gefunden:
In Rethra gab es ein Orakel, in dem ein heiliges weißes Ross als Medium benutzt wurde. Analoge Orakel sind auch aus dem Svantevitheiligtum des Ranenfürstentum in Arkona und dem Triglawheiligtum der Pomoranen in Stettin bekannt. Ein weiteres Orakeltier in Rethra war ein heiliger Eber.
Am Ende des 11. Jahrhunderts beschreibt Adam von Bremen einen auf einer Inselburg gelegenen Tempel namens Rethra. Die Burg habe neun Tore und sei nur durch eine Holzbrücke mit dem Festland verbunden. Der Tempel sei mehreren Göttern, vor allem aber dem Hauptg*tt Redigast geweiht. Hier scheint der Name der Burg bereits auf den G*tt übergegangen zu sein. Dies spiegelt die Wandlung des ursprünglichen Sonneng*ttes Svarožić in einen Lokal- und Stammesg*tt wieder. Die Entwicklung des Svarožić zum Radegast lässt sich durch den Beibehalt der Symboltiere des alten Sonnenkultes, Pferd und Eber nachvollziehen. Parallelen finden sich in der Institutionalisierung anderer Kulte der Nordwestgermanen, wie dem Kult des Svantovit auf Rügen. Die späteren Chronisten Helmold von Bosau und Saxo Grammaticus schließen sich Adams Beschreibung an und fügen weitere Details hinzu.
Der zum Radegast gewandelte Svarožić übernahm ein anderes Aufgabenfeld als früher: Er wurde als schützender Stammesg*tt zum Kriegsg*tt der Redarier. Mit der Zunahme deren Einflusses innerhalb des Stammesverbandes der Liutizen wuchs auch seine Bedeutung. Schließlich sollen ihn, laut Helmold, auch die Abodriten anerkannt haben, und auch in Kap Arkona auf Rügen wurde Radegast verehrt. 1066 wurde ihm in Rethra der Kopf des Bischofs Johannes geopfert, doch bereits 1068 wurde das Heiligtum zerstört. Die führende religiöse Rolle Radegasts übernahm nun für weitere hundert Jahre Svantovit als Stammesgott der Ranen.
Die Beschreibung Rethras kann sich nur auf Thietmar von Merseburg und Adam von Bremen stützen, denn Helmold von Bosau übernahm die Schilderung Adams. Die beiden Chronisten schildern das Heiligtum, ohne jemals selbst dort gewesen zu sein, und weichen so in vielen Punkten voneinander ab, was breiten Raum für Interpretationen lässt.
„Im Redariergau liegt die dreieckige und dreitorige Burg Riedegost, rings umgeben von einem großen, für die Einwohner unverletzlich heiligen Walde. Zwei ihrer Tore sind dem Zutritt aller geöffnet. Das dritte und kleinste Osttor mündet in einen Pfad, der zu einem nahe gelegenen, sehr düsteren See führt. In der Burg befindet sich nur ein kunstfertig errichtetes, hölzernes Heiligtum, das auf einem Fundament aus Hörnern verschiedenartiger Tiere steht. Außen schmücken seine Wände, soviel man sehen kann, verschiedene, prächtig geschnitzte Bilder von Göttern und Göttinnen. Innen aber stehen von Menschenhänden gemachte Götter, jeder mit eingeschnitztem Namen.“
– Thietmar von Merseburg VI, 23.[8]
„Zwischen Elbe und Oder gibt es noch mehr Slawenstämme (...). In deren Mitte sind die mächtigsten von allen die Redarier; ihr weit berühmter Vorort ist Rethra, der Hort ihres Teufelsglaubens. Dort steht ein großer Tempel ihrer Götzen, deren oberster Radegast ist. Sein Bild ist aus Gold gefertigt, sein Lager von Purpur. Die Burg selbst hat neun Tore und ist ringsum von einem tiefen See umgeben. Ein Knüppeldamm gewährt Zugang, aber er darf nur von Leuten betreten werden, die opfern oder Orakelsprüche einholen wollen.“
– Adam von Bremen II, 21.[9]
Der Mittelpunkt der Burg war der hölzerne Tempel. Die Beschreibung seiner mit Götterbildern geschmückten Außenwände soll an die Rekonstruktion des Tempels in Groß Raden erinnern. Das Fundament aus Horn lässt an ein Bauopfer oder ein anderes dekoratives Element mit ähnlicher Funktion denken. Die Burg besaß mehrere Zugänge. In der Regel wird den drei Toren Thietmars Glauben geschenkt. Adams neun Pforten verweisen in dem gegebenen Zusammenhang auf die neun Arme der Styx und verdeutlichen die Einschätzung des Autors von Rethra als Ort der Unterwelt und Sitz der Abgötterei.
Man sieht an dem Bild, dass sie sich nicht einig sind, wie es dort aussah.
Rethra (seltener: Rhetra, Riedegost) war ein germanisches Zentralheiligtum in Norddeutschland, das bisher nicht sicher lokalisierbar ist. Die Tempelburg war religiöser, politischer und militärischer Mittelpunkt des Liutizenbundes. Etwa von 983 bis 1068 wurde hier der Widerstand gegen die Chr*stianisierung und Unterwerfung der Elb- und Ostseeslawen koordiniert. Die Lage der Burg ist unbekannt.
Die Redarier waren ein westgermanischer Stamm, der im Mittelalter auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern siedelte und der westgermanischen Sprachgruppe angehörte. Sie traten erstmals zum Jahr 929 in Erscheinung und gehörten ab dem 10. Jahrhundert dem Liutizenbund an, in dem sie die Führungsrolle ausübten. Im 11. Jahrhundert finden sie keine Erwähnung mehr. Widukind von Corvey berichtet um 965 in seiner Sachsengeschichte von Redarii und Redares
Die Liutizen (auch: Lutizen, Lutitzen, Luitizen) waren ein loser Bund einiger nordwestgermanischen Stämme, die im Mittelalter den Südosten des heutigen Mecklenburg-Vorpommern und den Norden des heutigen Brandenburg bevölkerten. Im Gegensatz zu ihren Nachbarn entwickelten sie keinen zentralistischen Feudalstaat und widersetzten sich einer Chri*tianisierung. Verschiedentlich fand der Begriff der Liutizen auch als Oberbegriff für alle Germanen nordöstlich der unteren und mittleren Elbe Verwendung.
Die vier Kernstämme der Liutizen bildeten die vormals abodritischen Teilstämme der Kessiner und Zirzipanen sowie die Tollenser und Redarier, die innerhalb des Bundes eine Führungsrolle einnahmen. Das Siedlungsgebiet dieser Teilstämme erstreckte sich im heutigen Mecklenburg-Vorpommern von der Warnow im Westen in den Großraum um die Flüsse Peene und Tollense sowie den Tollensesee. An der Peripherie waren weitere Teilstämme zugehörig, etwa die Zamzizi im Ruppiner Land, die südlich davon ansässigen Heveller im Havelraum oder die Ukrer in der Uckermark.
Zentrum des Liutizenbundes war dessen wohl nahe dem Tollensesee im Siedlungsgebiet der Redarier gelegene Kultheiligtum Rethra (auch Riedegost).
(Bestimmt ist das wie in Groß Raden, und dort wurde der G*tt Radegast verehrt, also ein Sonnenheiligtum.)
Die liutizischen Stämme übten eine stark an der Natur orientierte Religion aus und praktizierten dabei ein Kultwesen, welches eine Variante der germanischen Religionen vor der Chri*tianisierung darstellt. In verschiedenen lokalen Tempeln wurden vielgesichtige G*ttheiten verehrt, es gab Orakel und Opferriten.
Svarožić als G*tt der Elb- und Ostseeslawen wird erstmals zu Beginn des 11. Jahrhunderts erwähnt.
Neben der Nachricht des Brun von Querfurt ist besonders die Schilderung des Chronisten Thietmar von Merseburg zu nennen, der ausführlich den Tempel und den Kult der G*ttheit auf der Burg Radegast im Stammesgebiet der Redarier beschreibt. Der Ort war vermutlich identisch mit dem später Rethra genannten Haupttempel des Stammes. In dem reich verzierten und mit Holzstatuen ausgestatteten Heiligtum führten die Priester des Svarožić Orakel und Opferrituale, auch „Menschenopfer“ aus, im Tempel wurden auch die Tribute der Nachbarstämme und Kriegsbeute aufbewahrt. Zum Kult gehörten auch ein heiliges Pferd und ein heiliger Eber, der sich bei Kriegsgefahr im Schlamm des Sees wälzte.
Folgendes habe ich noch über die Tiere gefunden:
In Rethra gab es ein Orakel, in dem ein heiliges weißes Ross als Medium benutzt wurde. Analoge Orakel sind auch aus dem Svantevitheiligtum des Ranenfürstentum in Arkona und dem Triglawheiligtum der Pomoranen in Stettin bekannt. Ein weiteres Orakeltier in Rethra war ein heiliger Eber.
Am Ende des 11. Jahrhunderts beschreibt Adam von Bremen einen auf einer Inselburg gelegenen Tempel namens Rethra. Die Burg habe neun Tore und sei nur durch eine Holzbrücke mit dem Festland verbunden. Der Tempel sei mehreren Göttern, vor allem aber dem Hauptg*tt Redigast geweiht. Hier scheint der Name der Burg bereits auf den G*tt übergegangen zu sein. Dies spiegelt die Wandlung des ursprünglichen Sonneng*ttes Svarožić in einen Lokal- und Stammesg*tt wieder. Die Entwicklung des Svarožić zum Radegast lässt sich durch den Beibehalt der Symboltiere des alten Sonnenkultes, Pferd und Eber nachvollziehen. Parallelen finden sich in der Institutionalisierung anderer Kulte der Nordwestgermanen, wie dem Kult des Svantovit auf Rügen. Die späteren Chronisten Helmold von Bosau und Saxo Grammaticus schließen sich Adams Beschreibung an und fügen weitere Details hinzu.
Der zum Radegast gewandelte Svarožić übernahm ein anderes Aufgabenfeld als früher: Er wurde als schützender Stammesg*tt zum Kriegsg*tt der Redarier. Mit der Zunahme deren Einflusses innerhalb des Stammesverbandes der Liutizen wuchs auch seine Bedeutung. Schließlich sollen ihn, laut Helmold, auch die Abodriten anerkannt haben, und auch in Kap Arkona auf Rügen wurde Radegast verehrt. 1066 wurde ihm in Rethra der Kopf des Bischofs Johannes geopfert, doch bereits 1068 wurde das Heiligtum zerstört. Die führende religiöse Rolle Radegasts übernahm nun für weitere hundert Jahre Svantovit als Stammesgott der Ranen.
Die Beschreibung Rethras kann sich nur auf Thietmar von Merseburg und Adam von Bremen stützen, denn Helmold von Bosau übernahm die Schilderung Adams. Die beiden Chronisten schildern das Heiligtum, ohne jemals selbst dort gewesen zu sein, und weichen so in vielen Punkten voneinander ab, was breiten Raum für Interpretationen lässt.
„Im Redariergau liegt die dreieckige und dreitorige Burg Riedegost, rings umgeben von einem großen, für die Einwohner unverletzlich heiligen Walde. Zwei ihrer Tore sind dem Zutritt aller geöffnet. Das dritte und kleinste Osttor mündet in einen Pfad, der zu einem nahe gelegenen, sehr düsteren See führt. In der Burg befindet sich nur ein kunstfertig errichtetes, hölzernes Heiligtum, das auf einem Fundament aus Hörnern verschiedenartiger Tiere steht. Außen schmücken seine Wände, soviel man sehen kann, verschiedene, prächtig geschnitzte Bilder von Göttern und Göttinnen. Innen aber stehen von Menschenhänden gemachte Götter, jeder mit eingeschnitztem Namen.“
– Thietmar von Merseburg VI, 23.[8]
„Zwischen Elbe und Oder gibt es noch mehr Slawenstämme (...). In deren Mitte sind die mächtigsten von allen die Redarier; ihr weit berühmter Vorort ist Rethra, der Hort ihres Teufelsglaubens. Dort steht ein großer Tempel ihrer Götzen, deren oberster Radegast ist. Sein Bild ist aus Gold gefertigt, sein Lager von Purpur. Die Burg selbst hat neun Tore und ist ringsum von einem tiefen See umgeben. Ein Knüppeldamm gewährt Zugang, aber er darf nur von Leuten betreten werden, die opfern oder Orakelsprüche einholen wollen.“
– Adam von Bremen II, 21.[9]
Der Mittelpunkt der Burg war der hölzerne Tempel. Die Beschreibung seiner mit Götterbildern geschmückten Außenwände soll an die Rekonstruktion des Tempels in Groß Raden erinnern. Das Fundament aus Horn lässt an ein Bauopfer oder ein anderes dekoratives Element mit ähnlicher Funktion denken. Die Burg besaß mehrere Zugänge. In der Regel wird den drei Toren Thietmars Glauben geschenkt. Adams neun Pforten verweisen in dem gegebenen Zusammenhang auf die neun Arme der Styx und verdeutlichen die Einschätzung des Autors von Rethra als Ort der Unterwelt und Sitz der Abgötterei.
Man sieht an dem Bild, dass sie sich nicht einig sind, wie es dort aussah.
Achte auf deine Gedanken - sie sind der Anfang deiner Taten