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Bahn versprüht Glyphosat
#1
Nicht nur in der Landwirtschaft wird Glyphosat noch immer flächendeckend versprüht. Auch die Deutsche Bahn versprüht Glyphosat im großen Stil. Die Deutsche Bahn gilt sogar als der größte Einzelverbraucher in Deutschland. Nach eigenen Angaben soll die Deutsche Bahn 65 Tonnen Glyphosat pro Jahr verwenden. So viel wie kein anderes Einzelunternehmen in Deutschland. Mit dem Pflanzengift soll Unkraut auf dem Schotterbett der Gleise vernichtet werden.

Glyphosat jedoch ist ein Herbizid, das erwiesenermaßen hochgradig gesundheitsschädlich ist. Es ist krebsauslösend und vernichtet alle Pflanzen, mit denen es in Berührung kommt. Auch Insekten, Vögel und andere Kleintiere sterben zusehends durch das Herbizid.

Eine Petition fordert jetzt die Deutsche Bahn auf, das Pflanzengift nicht mehr zu benutzen. Denn das Schienennetz der Bahn umfasst 33.500 Kilometer. Das sind 33.500 Kilometer, auf denen Jahr für Jahr Tonnen von Glyphosat versprüht werden, Pflanzen und Tiere tötet und im Erdreich versickert, wo es Jahrzehnte verbleibt.

Anmerkung:
Und im schlimmsten Fall ins Grundwasser gelangt.
Und da erzählt man den Leuten, Bahnfahren wäre ökologisch.


https://www.watergate.tv/deutsche-bahn-ist-groesster-verbraucher-von-glyphosat/
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#2
Das halte ich nur für reine Zeitschinderei!
Jeder weiß, daß Glyphosat hochgiftig ist. Wer es dennoch einsetzt, dem sind die Natur und der Mensch egal. Es geht einzig um Profit und eine schnelle "Lösung" von Problemen, die keine sind. Leider auf Kosten aller!
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#3
https://www.swr.de/report/auskunft-verweigert-warum-politik-und-unternehmen-nicht-ueber-den-einsatz-von-glyphosat-informieren-wollen/-/id=233454/did=24258878/nid=233454/xxnfyu/index.html

Neben den Aufnahmen von Zügen, die Gift versprühen, kann man "zwischen den Zeilen" lesen, daß Politiker in umfassender Breite ein Interesse am Einsatz von Glyphosat haben, da keinerlei Bereitschaft vorhanden ist, Informationen der mit Gift besprühten Regionen herauszugeben.
Es geht in diesem Bericht in erster Linie nur darum zu informieren, wo Gift zum Einsatz kommt, nicht etwa um ein Verbot oder um Alternativen!

Die Bahn ist der größte Verbraucher in Deutschland mit ca. 65 Tonnen Glyphosat (Abweichungen +- 10 Tonnen), was 0,4 % des jährlichen Gesamtverbrauches darstellt.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#4
Hallo zusammen,

in der Schweiz wird gerad experimentiert, das Glyphosat mit heissem Wasser zu ersetzen. Mit dieser Methode könnte die Umwelt und unsere Gesundheit positiv profitieren. Die Anzeichen sehen gut aus, und es sollte in diese Richtung gehen.

https://www.nau.ch/news/schweiz/sbb-will-ab-2025-kein-glyphosat-mehr-einsetzen-65545630

Liebe Grüsse
Vale
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#5
In sächsischen Gemeinden ist dieses Heißwasserschaum-Verfahren bereits im Einsatz.
Dabei wird Wasser nahe dem Siedepunkt auf die Flächen gesprüht.
Die betroffenen Pflanzen sterben ab und sich in der Nähe befindliche Samen ebenfalls.

Es gibt also praktikable Alternativen, und es ist eine Frage des Wollens.
Lebe für Deine Ideale!
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#6
Deutsche Bahn und Politik tun aber trotzdem so, als müsse man diese Verfahren erst erforschen und entwickeln, offenbar hat man vor, so lange es nur geht, also erlaubt ist von der EU, Glyphosat weiterzuverwenden:


Zitat:Die Diskussionen zum Glyphosat verfolgen wir als Anwender intensiv. Ende 2017 wurde die Zulassung von Glyphosat durch die EU- Kommission um fünf Jahre verlängert.

Die Deutsche Bahn hält sich strikt an die Anwendungsvorschriften, ist jedoch derzeit auf die chemische Vegetationskontrolle angewiesen, da es alternative Verfahren für den Gleisbereich im Moment noch nicht gibt. Sie steht dazu im Austausch mit den entsprechenden Unternehmen.

https://www.deutschebahn.com/de/nachhaltigkeit/umweltvorreiter/aktuelle_umweltthemen/naturschutzgerechte_pflege_am_gleis-1183742

Zitat:Die Deutsche Bahn (DB] will den Unkrautvernichter Glyphosat nicht länger nutzen und gemeinsam mit der Bundesregierung alternative Mittel erforschen lassen. "Zusammen mit dem Bundesumweltministerium wollen wir ein Forschungsprojekt aufsetzen, um wirksame Möglichkeiten zu finden, die 33.000 Kilometer Streckennetz ohne Glyphosat und damit ebenso umweltfreundlich wie sicher zu betreiben", sagte Infrastruktur-Vorstand Ronald Pofalla der "Wirtschaftswoche", wie das Magazin am Freitag berichtete. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) begrüßte den Vorstoß. "Wenn die Bahn Alternativen dazu entwickeln will, begrüße ich das sehr und werde dies auch unterstützen", sagte sie der "Wirtschaftswoche". Die Deutsche Bahn ist mit rund 65 Tonnen pro Jahr größter Einzelabnehmer von Glyphosat in Deutschland.

Dem Magazin hat die Bahn nun drei Verfahren identifiziert, die als mögliche Alternativen im Gleisbereich zum Einsatz kommen könnten. So könne Unkraut etwa durch den Einsatz von Heißwasser, Elektroschocks oder energiereichem UV-Licht bekämpft werden.

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/andere-mittel-fuer-gleisbereiche-bahn-will-auf-unkrautvernichter-glyphosat-verzichten/24457270.html
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#7
Zitat:Auf dem Bremer Flughafen, auf dem die Betreiber sich schon lange von der chemischen Keule verabschiedet haben, ist eine Methode gefunden worden, wie das Unkrautproblem bei den Wurzeln gepackt werden kann – ohne den Einsatz von Herbiziden und trotzdem wirkungsvoll. Unser Korrespondent für das Bundesland Bremen, Folkert Lenz, stellt das Verfahren vor:

Gärtnern in der Einflugschneise. Während die Linienmaschine aus Düsseldorf zur Landung ansetzt, tuckert Burkhard Castens mit seinem kleinen, roten Pritschenwagen an den Zäunen des Bremer Flughafens entlang. Unkraut wird hier nicht mehr mit Gift bekämpft, erklärt der Airport-Mitarbeiter, sondern mit heißem Schaum:

https://www.deutschlandfunk.de/alternativen-zur-chemischen-keule.697.de.html?dram:article_id=71760

Dieser Artikel ist vom 30.10.2002.

Das Bundesumweltministerium weiß davon nichts, und muß erst forschen, um dieses Verfahren zu "finden" (wiederzufinden)?

Und seit 30 Jahren schon will man, heißt es, dieses Problem mit den Giften lösen. Damals waren es nur andere Gifte:

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13498830.html
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#8
Die Bahn hat heute rund 33.000 km Schienennetz. Hier abzulesen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/13349/umfrage/laenge-vom-schienennetz-der-db-ag/

1920 hatte sie sogar mehr, nämlich rund 50.000 km:
http://archiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band9_30-33_archiv.pdf

Dieses wesentlich größere Schienennetz wurde von Hand gepflegt:
Zitat:Zur Unkrautbekämpfung, die bis in die zwanziger Jahre per Handarbeit und danach mittels großer Mengen Natriumchlorat erledigt wurde, dienen seit 1955 Herbizide.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13498830.html
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#9
Zitat:Dieses wesentlich größere Schienennetz wurde von Hand gepflegt:

Genau das habe ich mich gestern (bei der Gartenarbeit) gefragt.

Danke für die Antwort! Winken
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#10
Ein zusammengekürzter Bericht von 1989 (Spiegel)


Zur Unkrautbekämpfung, die bis in die zwanziger Jahre per Handarbeit und danach mittels großer Mengen Natriumchlorat erledigt wurde, dienen seit 1955 Herbizide. Die Bahn aber wirbt mit dem Werbespruch: "Wo die Bahn fährt, da lebt die Natur"!

Anmerkung: Was für eine Pseudomoral!


Auf ihrem (damals noch) 27 000 km langen Schienennetz läßt die Bahn alljährlich rund 300 Tonnen Unkrautvernichter versprühen.

Experten (z.B. Hartmut Lichtenthaler, Professor am Botanischen Institut der Universität Karlsruhe) kritisieren: "Weshalb die Bahn das 10 bis 15fache gegenüber der in der Landwirtschaft ausgesprühten Dosis verwendet, ist unbegreiflich."

Lichtenthaler vergleicht diese Dosis mit der beim Dschungelkrieg in Vietnam verwendeten Menge durch die US-Invasoren. "Es wurden vergleichbare Mengen eingesetzt, die dazu führten, daß ganze Wälder entlaubten und Agrarflächen über Jahrzehnte hinaus für die landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar gemacht wurden".

Aber nicht nur Anwohne an Bahndämmen bekommen die Folgen der Sprüherei zu spüren! Immer öfter werden Rückstände der Bahn-Herbizide im Grundwasser gefunden.

Allen Protesten setzt die Bahn entgegen, daß noch "keine für die Entkrautung des Gleisbereiches anwendbare Alternative zur Verfügung steht". Um Unfallrisiken auszuschließen, müssen deshalb jedes Jahr erneut Herbizide eingesetzt werden.

Anmerkung: 30 Jahre später immer noch dieselbe Argumentation!
Jedem ist ersichtlich, daß es ausschließlich um Geld dabei geht! Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Gesundheitsschutz werden wider besseren Wissens übergangen, weil der Profit des Unternehmens an erster Stelle steht.



Kritiker der Bahn widersprechen. Die alljährliche Wiederholung der Sprühaktionen halten sie für überzogen. Der Karlsruher Botanikprofessor Lichtenthaler ist der Ansicht, daß "eine Herbizid-Applikation höchstens alle 4 - 5 Jahre notwendig ist".

Damalig bekannte Regreßzahlungen der Bahn:
- Oberlandesgerichtes Karlsruhe: 1987 435.000 DM an die Stadt Frankenthal und an einen ortsansässigen Privatmann (mehrere Dutzend Kastanien und Platanen waren nach Herbizid-Spritzungen erkrankt, zum Teil abgestorben).
- Pforzheim: 87.000 DM Schadensersatz und Sanierungskosten, nachdem Platanen in Bahnhofsnähe durch das Pflanzengift Hexazinon geschädigt worden waren.
- Hannover/Herrenhausen 32.000 DM an eine Kleingartenkolonie, weil das bei Gleisspritzungen verwendete Herbizid Bromacil mehrere Brunnen verseucht hatte.
Taktik der Bahn: Schadensersatzklagen führen zu unendlichen Geschichten vor Gericht, in denen jedes Gutachten ein Gegengutachten nach sich zieht usw.

Ein Gartenbaubetrieb in Radolfzell am Bodensee:
Die Brüder Wilhelm Friedrich und Franz Herbert Gockenbach beziffern ihre Einbußen auf mehr als 700.000 DM. Immense Schäden entdeckten die Gärtner schon 1976: "Tausende von Geranien, Petunien und Gemüsekulturen verdarben über Nacht." In den folgenden Jahren schlugen Neuanpflanzungen fehl, auch der Austausch des Mutterbodens auf den Beeten brachte keinen Erfolg.
Messungen des Wasserwirtschaftsamtes Konstanz ergaben, daß das Brunnenwasser des Gartenbaubetriebs, der nur wenige Meter von einer Bahnlinie entfernt liegt, bis zu 147 Mikrogramm Bromacil pro Liter enthielt – eine Herbizid-Konzentration, die für viele Pflanzen tödlich ist.

Der Wirkstoff, so ermittelten die Gockenbachs, gehört zum Arsenal der Gifte, die im Auftrag der Bahn versprüht werden.

Trotz deutlicher Hinweise auf die Spritzungen als Schadensursache wurde 1982 ein erstes Verfahren gegen die Bahn niedergeschlagen. Begründung: Zwar sei ein Zusammenhang zwischen den Herbizid-Aktionen und den Schäden in der Gärtnerei "wahrscheinlich", aber nicht "mit einer zur Verurteilung genügenden Sicherheit nachweisbar".

Anmerkung: Hier erkennt man deutlich, daß eine Unterlassung der Verwendung von Herbiziden staatlicherseits gar nicht erwünscht ist.


Die drei zuständigen Bundesministerien - Verkehr, Landwirtschaft und Umwelt - können sich nicht einigen, weshalb Justizinstanzen klären müssen, ob das Versprühen von Giften durch die Bahn zulässig ist.

Anmerkung: Ist das wirklich rein "zufällig" so, daß sich die Ministerien nicht einigen konnten? Und was hat sich an dieser Vorgehensweise bis heute verändert?



Die Bahn arbeitet aufgrund der Nichteinigung der Ministerien eigenverantwortlich.
In der Praxis bedeutet das: Keine Fachbehörde des Bundes oder der Länder ist befugt, die Spritzaktionen des Staatsunternehmens und seiner Vertragsfirmen zu genehmigen und zu kontrollieren. Die Bahn überwacht sich selbst – ein Usus, der sich auf einen Paragraphen im Bundesbahngesetz stützt.

Anmerkung: Was will man zu solchem Vorsatz noch sagen, außer, daß die entsprechenden Ministerien an der Umweltverschmutzung im großen Stil Mitverantwortung tragen?!


Das war das Thema vor 30 Jahren!
Wenn man heute schaut, was sich verändert hat, dann nur die Kontonummern und die Herbizide, sonst nicht viel!
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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