Graphologie – praktische Beispiele
#1
   
Achte auf deine Gedanken - sie sind der Anfang deiner Taten
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#2
Interessante Unterschrift der Frau Antje Hansen:

   

Was auffällt ist, der Anfangsbuchstabe vom Vornamen ist kleiner geschrieben als der Anfangsbuchstabe vom Nachnamen.

Der Anstrich vom A geht unter die Linie. Wäre interessant zu sehen, ob sie das in der Handschrift auch so praktiziert.

Der Nachname ist definitiv unleserlich!

Eine sehr große Einrollung durch den Anfangsbuchstaben des Nachnamens, so daß der abgekürzte Vorname fast komplett eingeschlossen ist.

Wortende ist abfallend.

Eine Unterschrift, die man als verschnörkelt bezeichnen kann.

Das bedeutet, die Schreiberin schützt deutlich ihre Privatsphäre, wenngleich ihr Fokus auf der Karriere liegt. Sie besitzt ein banales Ich-Bewußtsein und einen kommerziellen Instinkt. Die Dame möchte wichtig sein! Die Schreiberin schreckt auch vor Lüge und Verstellung nicht zurück.
Man erkennt an der abfallenden Unterschrift den Hang zur Depression.

Der Anstrich vom A. ist besonders interessant.
Er startet deutlich unter der Zeile, das bedeutet, er ist wie ein drittes Standbein zu betrachten. Sie lehnt sich an die Meinung eines anderen an, hat einen Berater im Hintergrund, von dem sie abhängig ist. Sie ist nachgiebig und sucht nach Führung und Zuspruch. Wenn der Ehemann dieser Berater ist, fühlt sie sich ihm zudem unterlegen, was man an der unterschiedlichen Buchstabengröße des Vor- bzw. Zunamen erkennt.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#3
Am folgenden Schriftbeispiel erkennt man, daß der Schreiber unter jede Zeile ein Lineal gelegt hat, um eine gerade Zeile zu gewährleisten.

Das bedeutet, dieser Schreiber sucht bzw. braucht oder bevorzugt Führung. Liegt irgendwie auf der Hand, oder? Mit Führung ist hier ein anderer Mensch, ein Berater gemeint. Das kann der Partner sein, der Vorgesetzte auf Arbeit, der beste Freund usw. Aber auch ein Leitfaden im Leben kommt hier in Betracht, eine religiöse Ansicht, ein Glauben an die alten Götter z. B.

Auch Menschen, die bevorzugt auf liniertem (oder kariertem) Papier schreiben, gehören zu der oben genannten Gruppe von Menschen. Spätestens jetzt überlegt jeder, der das gerade liest, wie er es handhabt. Und dann fällt den meisten auf, daß sie kaum bis gar nicht mehr mit der Hand schreiben, sondern alles nur noch digital abläuft. Schade, wirklich schade, denn auch das ist ein weiterer Schritt in die Vereinheitlichung, Gleichmachung der Menschen. Alles Individuelle soll entfernt werden. Und eine Handschrift ist nun mal sehr individuell.
Vergleicht man eine digitale Textnachricht mit ihrer Autokorrektur und eine handschriftliche Nachricht, bei der man selbst nachdenken muß, wie dieses oder jene Wort sich schreibt, erkennt man deutlich, wie die Menschen durch die Digitalisierung dressiert werden.

   

Die meisten Menschen schreiben bevorzugt auf Linien.
Das ist keine Wertung im Sinne von positiv oder negativ. Es ist ein Hinweis darauf, daß derjenige nicht alle Entscheidungen alleine treffen möchte. Verantwortung für dieses oder jenes darf gerne geteilt werden.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#4
Nur zwei Worte, aber dennoch vielsagend!
Erwähnt sei, daß sich nur durch wiederholende Merkmale eine stichfeste Analyse abgeben läßt.
Das ist bei nur zwei Worten schwierig, aber auch hier ist wieder der Inhalt entscheidend, also worum es geht, um eine Tortenmanukaktur in Eisenach.

   


T-Striche symbolisieren den Kampf zwischen Logik und Instinkt:

- derbe Willensdemonstration beim Anfangsbuchstaben T, gepaart mit Selbstüberschätzung das Thema der Tortenmanufaktur betreffend;

- die beiden anderen Buchstaben, die als t in den beiden Worten vorkommen, weisen einen linksläufigen t-Strich auf, was darauf hinweist, daß hier Voruteile und Selbstzweifel bestehen, aber auch ein vielleicht übersteigerter Erwerbssinn vorhanden ist.


- Der Hang, Szenen zu verkomplizieren, findet sich ebenso wieder, wie etwas zu viel Egoismus.

- Die steile Schrift mit vereinzelt nach links fallenden Buchstaben spiegelt Mißtrauen wider.

- Man erkennt in dem ersten Wort die Tendenz, die von der tollen Idee und der eigenen Begeisterung zu immer mehr Selbstzweifeln umschlägt, um so detaillierter darüber nachgedacht wird. Die Konsequenz ist eine mangelnde Dynamik (steile bis linksschräge Schrift vom Rechtshänder). Das letzte r ist stark nach links geneigt = Unsicherheit, lieber zurück.

- In den Buchstabenformungen findet sich Kreativität wieder.

- Der i-Punkt ist links angesetzt vom i, ein weiterer Hinweis für Zweifel bis Ängste.

- Buchstabe f: gleiche Formung der Ober- und Unterlänge zeigen ein Organisationstalent auf.

- Linker Rand wird schmaler: entscheidungsscheu, aber Versuch der Selbstbeherrschung, Hinweis auf Depression.

- Beim Wort Eisenach steht der Anfangsbuchstabe eher nach rechts geneigt (minimale Tendenz), die anderen Buchstaben sind eher steil bzw. linksgeneigt. Das deutet auf große Pläne ohne Durchhaltevermögen hin, allerdings aufgrund der minimalen Ausrichtung dieses Merkmals ist diese Aussage entsprechend abgemildert zu werten. In diesem Wort ist jede Richtung vorhanden, rechts, steil, mittig. Das deutet wieder auf Selbstzweifel hin.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#5
Interessant. Sehr viel aus nur 2 Worten. :-)
Was bedeuten die unterschiedlichen Abstände zwischen den Buchstaben innerhalb eines Wortes?

Also "Torten m an u f a k t u r".
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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#6
(22.11.12023, 19:43)THT schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-81774.html#pid81774Interessant.
Was bedeuten die unterschiedlichen Abstände zwischen den Buchstaben innerhalb eines Wortes?

Also "Torten m an u f a k t u r".

Die auseinandergerissenen Buchstaben deuten bei einer unharmonischen Schrift auf Wankelmut und Stimmungsschwankungen hin.

Das Tortenbacken ist, was beherrscht wird, aber der Vertriebsweg bringt Zweifel.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#7
Einiges ist logisch nachvollziehbar.
Anderes erscheint hingegen nicht verständlich!

Zitat:- Buchstabe f: gleiche Formung der Ober- und Unterlänge zeigen ein Organisationstalent auf.

Das ergibt z. Bsp. Sinn! Hier kann ich nachempfinden, dass eine gleiche Formung Aufgeräumtheit bedeutet. Wo es aufgeräumt ist, lässt es sich leichter organisieren. Oder anders gesagt, wenn es aufgeräumt ist, ist das organisiert.


Zitat:- Der i-Punkt ist links angesetzt vom i, ein weiterer Hinweis für Zweifel bis Ängste.

Das hingegen erscheint willkürlich gedeutet!
Schriftdeutung ist in meinen Augen eine Art Psychologie. Also muss es nachvollziehbar sein!
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#8
Das mit dem i-Punkt könnte man vielleicht so erklären: Um ihn vor den Buchstaben i zu setzen, muß der Schreiber dann erstmal wieder zurückgehen (mit dem Stift). Warum wagt er nicht, einfach voranzugehen (im Schreibfluß sozusagen), und damit würde der i-Punkt nach dem Buchstaben i stehen?
Aus Tränen Gold und Perlen machen
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#9
(23.11.12023, 15:59)Andrea schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-81794.html#pid81794Das mit dem i-Punkt könnte man vielleicht so erklären: Um ihn vor den Buchstaben i zu setzen, muß der Schreiber dann erstmal wieder zurückgehen (mit dem Stift). Warum wagt er nicht, einfach voranzugehen (im Schreibfluß sozusagen), und damit würde der i-Punkt nach dem Buchstaben i stehen?

Ja, genau so ist es, Andrea. Und somit ist es auch nachvollziehbar, Ajax.
Die Schreibrichtung in den westlichen Ländern geht von links nach rechts. Somit ist jede Bewegung zurück (wieder nach links) ein HALT, ein Innehalten, Überlegen, Hadern, Zweifeln!
Man spricht hier sogar von Neurosen, wenngleich das ein weitreichender Begriff ist.
Das sollte man aber einem Schreiber, dessen Schrift man analysiert, nicht unbedingt mitteilen.
Eigene Vorurteile gehören auch noch in diese Sparte, wenn der i-Punkt oder der t-Strich linkslastig sind.

Nachdem ich nun dem Schreiber die oben aufgeführte Analyse zukommen ließ, folgte, was oft der Fall ist. Es begann die Diskussion, daß man doch verschiedene Schriften hätte, es auf den Stift, das Papier und die Tagesform ankäme usw.

So bekam ich eine weitere Schriftprobe mit eben diesen beiden Worten zum Vergleich und als Beweis, daß es nun anders ist.

   

Was fällt auf???
Der Schreiber schreibt plötzlich nur noch in einer Zeile!
Das läßt folgenden Punkt: - Linker Rand wird schmaler: entscheidungsscheu, aber Versuch der Selbstbeherrschung, Hinweis auf Depression, völlig rausfallen.
War das Absicht oder ein Versehen?
Da das Thema der Depressionen in diesem Diskussionsversuch mit aufgeführt wurde, war das meiner Ansicht nach ganz sicher kein Versehen, sondern in vollem Bewußtsein in einer Zeile geschrieben.

Der einzige i-Punkt ist diesmal rechts vom i, aber wurde er tatsächlich unbewußt gesetzt? Ein Vergleich mit einem Brief müßte her, um dieses oder jene letztlich zu bestätigen. So ist es eine Momentaufnahme, die eventuell auch Gefühlsschwankungen unterliegt. Eben noch unsicher mit dem Vorhaben, jetzt emotional bestärkt durch die Analyse. Wir wissen jedoch, daß eine emotionale Motivation nie von Dauer ist.

Die Schrift ist nun leicht nach rechts geneigt im Gegensatz zum ersten Schriftstück. Das bedeutet, daß die Stimmungswechsel plötzlich dem Vorwärtsstreben gewichen sind. Das Gefühl weicht dem Verstand, das besagt eine leicht rechtsschräge Schrift. Es ist also eine entfachte Entschlossenheit. Rechtsschräg besagt, daß die Geschwindigkeit der Schrift schneller wird, der Schreiber ist demnach spontan und umstellungsbereit.

Schauen wir aber auf die beiden t-Striche, erkennt man, daß diese wieder nach links zurückgehen. Es ist also ein Erwerbssinn vorhanden, aber auch das Verkomplizieren von Szenen, Egoismus bis Habsucht, Vorurteile und Selbstzweifel. Das wurde in der ersten Analyse bereits aufgeführt, wenn auch etwas abgemildeter.

Eisenach: ein Wort wie eine Achterbahn, auf und ab. Das fällt in der zweiten Schriftprobe noch mehr auf. Das deutet auf Unschlüssigkeit hin, ja sogar auf den Versuch den Pflichten zu entfliehen, auf Lüge (vielleicht ein sich selbst belügen?), Ablenkbarkeit bis hin zu Oberflächlichkeit.

Somit bleibe ich beim Fazit meiner erste Analyse!
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#10
Die i-Punkte fallen mir inzwischen auch immer wieder auf. Mal schweben sie in luftiger Höhe, mal sind sie ganz korrekt genau über dem i. Mal eilen sie voran, mal laufen sie hinterdrein. Die sind schon lustig, die i-Punkte.
In dieser Schrift allerdings wäre mir nichts aufgefallen. Auch nicht der i-Punkt übrigens.
Für mich ist die Schrift tatsächlich einfach schön gleichmäßig, aber nicht so gleichmäßig wie gedruckt, also schon irgendwie auch "lebhaft". Eine schöne Schrift, hätte ich gesagt, sieht schön flüssig und fließend aus. Aufgefallen sind mir die Großbuchstaben, die für mich fast etwas Künstlerisches haben.


Zitat:Eisenach: ein Wort wie eine Achterbahn, auf und ab.

Wo Du es sagst, sehe ich es auch. Aber aufgefallen wäre mir das nicht, das ist doch so wenig. Gerade das bißchen, was die Schrift "lebhaft" macht. - Sagt der Laie, der sich mit Schriftdeutung echt sehr schwer tut.
Aus Tränen Gold und Perlen machen
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