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300
#1
Vorweg: Der Film ist genauso wie Braveheart mehr Fantasy als historisch korrekt, aber die Kernaussage ist die Selbe!
Es geht um den Kampf für die Freiheit. Es geht um den Kampf von Wenigen gegen Viele! Es geht um Ruhm und Ehre! Es geht darum, seinen Idealen treu zu bleiben!

Und deswegen ist 300 für mich definitiv ein Kultfilm.
Sicher, dieses Werk trieft nur so von Blut - die Gewaltdarstellungen sind wahrlich nichts für schwache Gemüter (ist ja bei Braveheart ähnlich). Aber es ist ja auch eine Geschichte über einen Krieg.

In 300 geht es um die Schlacht bei den Thermopylen, die im Jahr 480 v.d.Z. stattfand. Eine weit unterlegene Gruppe Spartaner, angeführt von König Leonidas kämpfte damals gegen eine persische Übermacht.
Natürlich waren es damals nicht nur 300 Krieger, sondern mehrere Tausend (etwa 6000) die gegen 100 bis 200 Tausend Mann gekämpft haben.

Für den epischen Unterhaltungsfaktor jedoch wurde mithilfe modernster Computerästhetik ein blutiges Spektakel geschaffen, dass mit vielen Hochgeschwindigkeitsaufnahmen die brutalen Details noch besser erkennen lässt.

Mein Beitrag soll keine Gewaltverherrlichung sein, obwohl meine Begeisterung (auch) für die Schlachtszenen mitschwingt.

Die Übertriebenen Brutalitäten wären natürlich nicht nötig gewesen - die Geschichte hätte auch viel unblutiger erzählt werden können, aber meiner Meinung besteht hier ein riesiger Unterschied zu widerwärtigen Horror- und Gewaltfilmen, die regelmäßig in den Kinos laufen. Denn es ist IMMER die Art und Weise, wie das Element Gewalt in einem Film eingesetzt wird. Hier geht es um den Widerstandskampf gegen eine Übermacht, die eine Unterwerfung fordert.

Aber König Leonidas bleibt selbst dann seinen Idealen, seiner Ehre und seinem Land treu, als er von Xerxes ein "mehr als großzügiges Angebot" bekommt.
Der Haken an der Sache wäre gewesen, dass Leonidas vor Xerxes niederkniet und ihn als seinen G*ttkönig anerkennt.
Viele würden ihre Ideale verraten und verkaufen für die Macht, Leonidas jedoch zieht es vor, dafür zu sterben.

Die Parallelen zu Braveheart sind somit sehr deutlich. Auch William Wallace zog es vor, für die Freiheit und sein Land zu sterben, anstelle einen fremden König anzuerkennen.
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#2
Zitat:Die Übertriebenen Brutalitäten wären natürlich nicht nötig gewesen -

Übertrieben nicht unbedingt - eher untertrieben.
So brutal wie eine echte mittelalterliche oder antike Schlacht war, so brutal kann man das heute gar nicht darstellen!
"300" ist dahingehend sogar verharmlosend und die Schlachten eher ästhetisch anmutig anstatt realistisch.

Die Perser werden allerdings etwas einseitig schlecht dargestellt, mit einem vollkommen psychopathischen "G*tt-König".

:-)

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#3
Also was Xerxes anbelangt, gibt es ja die Anekdote, dass er bei einem fehlgeschlagenen Brückenschlag über die Dardanellen die Meeresenge mit 300 Peitschenhieben bestrafen ließ.

Mann muss schon einen "gewissen Hang" zum Größenwahn besitzen, um das Meer auspeitschen zu lassen...
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#4
Zitat:Und deswegen ist 300 für mich definitiv ein Kultfilm.

Man sollte wissen, daß es eine Comic-Verfilmung im Comic-Stil ist. Ich z. B. habe das nicht gewußt und bin nach ca. 45 Minuten enttäuscht aus dem Film gegangen. Andere finden den Film gut. Obwohl mich das Thema sehr interessiert, ist diese Art von Verfilmung jedoch einfach nicht mein Ding.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#5
Es geht ja noch weiter: Frank Miller (der Comiczeichner) wurde in seiner Kindheit von dem 1962 erschienenen Film "Die 300 Spartaner" inspiriert.
300 ist also ein Film, der auf einem Comic basiert, welches wiederum auf einem älteren Film basiert, der diese alte Geschichte erzählt.

Was den "Comic Stil" anbelangt: Sicher, die Über-Ästhetisierung mag nicht jedermanns Sache sein, aber als Filmemacher finde ich die neuen Möglichkeiten sehr faszinierend. 300 wurde komplett im Studio vor Greenscreen gedreht, was den Machern sehr viel Freiraum bei der Gestaltung gibt.

Außerdem: JEDER Film (außer es ist eine sehr korrekte, historische Dokumentation) erschafft seinen eigenen visuellen Stil. Auch Braveheart ist mehr Fantasy, als real - das wurde im entsprechenden Ordner ja diskutiert.

Ich habe mir neulich den Nibelungen Film von Fritz lang angesehen. Auch dieser wurde komplett im Studio gedreht. Der Kreis schließt sich. Am Beginn der Filmgeschichte wurde im Studio gedreht, weil Außenaufnahmen teuer und umständlich waren und heute kehrt der Film ins Studio zurück, weil die technischen Möglichkeiten so hoch entwickelt sind.

Der traurige Unterschied ist, dass heutzutage leider 99,9 % Müllfilme für die Masse gedreht werden...
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#6
Kirthan schrieb:Es geht ja noch weiter: Frank Miller (der Comiczeichner) wurde in seiner Kindheit von dem 1962 erschienenen Film "Die 300 Spartaner" inspiriert.
300 ist also ein Film, der auf einem Comic basiert, welches wiederum auf einem älteren Film basiert, der diese alte Geschichte erzählt.

Was den "Comic Stil" anbelangt: Sicher, die Über-Ästhetisierung mag nicht jedermanns Sache sein, aber als Filmemacher finde ich die neuen Möglichkeiten sehr faszinierend. 300 wurde komplett im Studio vor Greenscreen gedreht, was den Machern sehr viel Freiraum bei der Gestaltung gibt.

Außerdem: JEDER Film (außer es ist eine sehr korrekte, historische Dokumentation) erschafft seinen eigenen visuellen Stil. Auch Braveheart ist mehr Fantasy, als real - das wurde im entsprechenden Ordner ja diskutiert.

Ich habe mir neulich den Nibelungen Film von Fritz lang angesehen. Auch dieser wurde komplett im Studio gedreht. Der Kreis schließt sich. Am Beginn der Filmgeschichte wurde im Studio gedreht, weil Außenaufnahmen teuer und umständlich waren und heute kehrt der Film ins Studio zurück, weil die technischen Möglichkeiten so hoch entwickelt sind.

Der traurige Unterschied ist, dass heutzutage leider 99,9 % Müllfilme für die Masse gedreht werden...
Der Film war einfach nur mieserabel. Meiner Ansicht nach ein Versuch die Phantasiegeschichten mit den eh schon historisch verfälschten Geschichten aus der alten Zeit zu vermischen.
Dann noch all die Ch**stlichen Phrasen und Anschauungen...

Bald gibts nur noch Filme im Bilderbuchformat, wer braucht schon geistigen Inhalt, hauptsache bedröhnt.
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#7
Zitat:Dann noch all die Ch**stlichen Phrasen und Anschauungen...

Beispielsweise?

Eher das Gegenteil?
-In einem "Ch**stlichen Film" hätte man den Krüppel-Krieger in der Truppe kämpfen lassen, er wurde aber abgewiesen wie es sein muß!
-In einem "Ch**stlichen Film" wären feindliche Botschafter nicht von den Protagonisten niedermetzelt worden, weil sie die Königin nicht höflich genug behandelten.
...


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#8
Hallo werter Nuculeuz,

Zitat:-In einem "Ch**stlichen Film" hätte man den Krüppel-Krieger in der Truppe kämpfen lassen, er wurde aber abgewiesen wie es sein muß!

Wären es echte Spartiaten gewesen so hätten sie den Krüppel von seinem kaputten Körper erlöst. Er hatte nach den Gesetzen der Spartaner eh kein Lebensrecht. (Ironischerweise hätte ihnen das vielleicht sogar das Leben gerettet.)

Zitat:-In einem "Ch**stlichen Film" wären feindliche Botschafter nicht von den Protagonisten niedermetzelt worden, weil sie die Königin nicht höflich genug behandelten.

Xerxes war sicherlich kein überheblicher (und zahlreich gepiercter) Dummkopf der eine respektlose Person zu seinem Botschafter macht, das wäre einfach taktisch unklug. Und Leonidas war auch sicherlich kein emotional reagierender König, der launenhaft Botschafter tötete.

Dann wäre da noch die degenerierte Priesterkaste die nur für Geld arbeitete. Sowie die Beschönigung von Hass als der Sohn von dem einen Spartiaten starb.
Ach und das: "Tonight we dine in Hell.", soll das jetzt heißen das alle tapferen Krieger die mutig ihr Land verteidigen für die vielen Morde in die Hölle kommen?

Das war ein einziger Zombie- und Phantasiefilm, was schon nahe liegt, da von dem Regisseur auch der Film "Dawn of the Dead" kommt.


Grüße

Benu
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#9
Zitat:"Dawn of the Dead"

Die meisten Zombiefilme sind Kultfilme und müssen daher hier nicht gesondert aufgeführt werden.

Lol

Aber ich gebe aber zu, daß die Neuauflage von Dawn of the Dead nicht besonders gut war. In Zombiefilmen geht es ja darum, sich über die realen Zombies lustig zu machen. Das verstehen die ganzen neuen Regisseure (und die meisten Zombiezuschauer) aber nicht, die die Filme (z.B. von Romero) neu auflegen und dann kommt eben so ein Mist dabei raus!
___________

Daß Xerxes derart dargestellt wird, ist schon etwas ärgerlich aber dennoch amüsant.
Wieso launenhaft Botschafter töten? Die Botschafter haben sich schließlich nicht wie Botschafter aufgeführt...also kann man sie getrost niedermetzeln. Wo ist da das Problem?
Und unkontrollierter Haß wird auch nicht beschönigt. Er hat eben seinen Sohn verloren und verfällt in eine Berserkerrage. Das ist sein Recht, auch wenn es in Wirklichkeit nicht klug sein mag.

Und "Tonight we dine in Hell." sollte man nicht so in die Waagschale werfen, denn offensichtlich schwebt den Protagonisten ein angenehmes Bild von der "Hölle" vor, sonst würden sie ja nicht dort dinieren sondern "verbrennen" oder sonstwas.

Was den Krüppel angeht, so wäre es nicht neutral ihn zu töten, wenn er sich entschlossen hat, dennoch weiterzuleben. Der Krüppel war ja bereits erwachsen und nicht ein neugeborenes Kind, das ist ein Unterschied. Als Erwachsener kann der Krüppel sich entscheiden wie er will und die anderen sollten das respektieren!
Allerdings muß der Krüppel dann auch respektieren, wenn er für bestimmte Tätigkeiten nicht zugelassen wird, eine Fortpflanzungsverweigerung aufgebrummt bekommt etc.

Gruß
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#10
Nuculeuz schrieb:
Zitat:"Dawn of the Dead"

Die meisten Zombiefilme sind Kultfilme und müssen daher hier nicht gesondert aufgeführt werden.

Lol

Aber ich gebe aber zu, daß die Neuauflage von Dawn of the Dead nicht besonders gut war. In Zombiefilmen geht es ja darum, sich über die realen Zombies lustig zu machen. Das verstehen die ganzen neuen Regisseure aber nicht, die die Filme (z.B. von Romero) neu auflegen und dann kommt eben so ein Mist dabei raus!
___________

Daß Xerxes derart dargestellt wird, ist schon etwas ärgerlich aber dennoch amüsant.
Wieso launenhaft Botschafter töten? Die Botschafter haben sich schließlich nicht wie Botschafter aufgeführt...also kann man sie getrost niedermetzeln. Wo ist da das Problem?
Und unkontrollierter Haß wird auch nicht beschönigt. Er hat eben seinen Sohn verloren und verfällt in eine Berserkerrage. Das ist sein Recht, auch wenn es in Wirklichkeit nicht klug sein mag.

Und "Tonight we dine in Hell." sollte man nicht so in die Waagschale werfen, denn offensichtlich schwebt den Protagonisten ein angenehmes Bild von der "Hölle" vor, sonst würden sie ja nicht dort dinieren sondern "verbrennen" oder sonstwas.

Was den Krüppel angeht, so wäre es nicht neutral ihn zu töten, wenn er sich entschlossen hat, dennoch weiterzuleben. Der Krüppel war ja bereits erwachsen und nicht ein neugeborenes Kind, das ist ein Unterschied. Als Erwachsener kann der Krüppel sich entscheiden wie er will und die anderen sollten das respektieren!

Gruß
Es ist sinnlos weiter darüber zu diskutieren, da ich weiß was ich gesehen habe und du dir deine Meinung wohl auch schon verfestigt hast.

Dankeschön für das Gespräch, ich lege mich nun zur Ruh.
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