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Loriot und Wagner?
#1
Loriot erzählt Richard Wagners der Ring des Nibelungen

Für diejenigen, die einen leichten Einstieg/Einführung in Richard Wagners Ring des Nibelungen suchen und mit dem Humor von Loriot etwas anfangen können, dem kann ich
Loriot erzählt Richard Wagners Ring des Nibelungen empfehlen.
Es handelt sich um Auszüge aus dem berühmten und sehr umfangreichen Werk von Richard Wagner.
Hierbei verliert Loriot vor jedem Stück ein paar erklärende Worte, und versucht dem Zuhörer seine Version des Ringes darzustellen. Im Anschluß daran spielt dann das singende und spielende Ensemble, in Gestalt der Berliner Philharmoniker, das Stück ein. Es wäre nicht Loriot, wenn das nicht im Ganzen auch lustig zu gehen würde. Zunge raus

Loriot hatte eine schmale Gratwanderung zu bewältigen. Komik, so definierte er einmal, entstehe meist da, wo Würde misslingt, wo beabsichtigter Ernst aus menschlichen Gründen in sein Gegenteil umschlägt. Es gibt solche Szenen und Momente in Wagners „Ring“, aber nirgends wird die Ernsthaftigkeit und vieldeutige Tiefe der „Ring“ Tetralogie in dieser Einführung beschädigt, sondern vielmehr durch den noblen Ton der Loriotschen Erzählung human bewahrt.


Hier ein paar inhaltliche Auszüge aus dem Drama:

Vorspiel:

Die Täter im gewaltigsten Drama der Musikgeschichte sind eigentlich ganz nette Leute.
Nur eine gemeinsame Leidenschaft wird Ihnen zum Verhängnis. Sie wollen mehr besitzen als sie sich leisten können, mehr Macht als ihnen zusteht. In blindem lieblosem Gewinnstreben vernichten sie sich selbst und ihre Welt. Zum Glück gibt es dergleichen ja nur auf der Opernbühne. Das Rheingold, der erste Teil der Tetralogie beginnt in jener vorgeschichtlichen Zeit, in der es noch möglich war im Rhein zu baden. Getragen von 136 Takten in S-Dur versinken wir an über den Grund des Flusses an den Ursprung der Welt…


Lugt, Schwestern! Die Weckerin lacht in den Grund (1. Szene)

Mit dem plötzlichen Auftauchen der Rheintöchter, drei unbekleideten passionierten Schwimmerinnen, ist das Ende der Unschuld vorprogrammiert. Das bekannte Gesangstrio singt ebenso gut unter, wie über Wasser, und hört auf die Künstlernamen Woglinde, Wellgunde und Floßhilde. Unverantwortlicherweise sind die Damen mit der Bewachung eines hochbrisanten Wertobjektes, des sogenannten Rheingoldes betraut, ohne im mindestens hierfür geeignet zu sein. Sie lassen sich vor Ort ansprechen von einem gewissen Albrich aus Nibelheim.
Die Damen wittern willkommenen Kurzweil und treiben mit dem zwergenwüchsigen Voyeur ein aufreizendes und übles Spiel, wobei sie seinen Stolz als Liebhaber empfindlich verletzen. Schließlich geben Sie in Kicherlaune auch noch das Betriebsgeheimnis preis:
Maßlose Macht über die Welt fällt demjenigen zu, der das Rheingold zu einem Ring zu schmieden vermag, und dafür zeitlebens auf Liebe verzichtet. Kein Wunder, Albrich fühlt sich ohnehin um den erotischen Erfolg betrogen und greift statt dessen nach der Weltmacht.
Er flucht auf die Liebe, raubt das Gold und verschwindet in Richtung Nibelheim.
Das Unheil nimmt seinen Lauf. Wenn die Rheintöchter etwas entgegenkommender gewesen wären, hätte man sich drei weitere aufwendige Opern sparen können.
Lol


Die Doppel-CD bietet nur einen Einstieg, und ist wohl nicht ernstzunehmen, aber ich finde Sie dennoch erwähnenswert, weil gut und intelligent aufgemacht.

Meine Grüße

Hernes Son

Im A & O das Geheimnis liegt - Omega siegt!
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