Beiträge: 10.749
Themen: 1.415
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.796
Bedankte sich: 21359
196791x gedankt in 7694 Beiträgen
Hat sich der Name Caesar wirklich so ausgesprochen, wie es der heute verbreiteten Form entspricht? Heute spricht man "Zäsar". Nun wissen wir jedoch, daß sich vom Namen des großen Juliers das Wort Kaiser (und auch Zar) herleitet. Demzufolge wäre zu überprüfen, ob sich Caesar vielleicht "Käsar" gesprochen hat (woraus dann das Wort Kaiser entstanden ist).
Der Name Kesar ist in der heutigen Türkei noch sehr verbreitet. Über diesen Sachverhalt denke ich schon seit Jahren nach. Vielleicht hat hier jemand eine etymologische Idee, die ich bisher übersehen habe?
Dasselbe bei Cicero. Spricht man: Zizero oder Kikero oder Zikero oder sogar Kizero?
Wer kann weiterhelfen?
Meine Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Gast
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Im altrömischen gibt es kein k, daher wurde das c verwendet.
"käsar" (kein name, titel) und "kikero". ebenso: "kirkus maximus".
Beiträge: 594
Themen: 24
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
238
Bedankte sich: 21626
9000x gedankt in 458 Beiträgen
Zitat:Im altrömischen gibt es kein k, daher wurde das c verwendet. "käsar" (kein name, titel) und "kikero". ebenso: "kirkus maximus".
Kann ich bestätigen, uns hat man es damals im Lateinunterricht ebenso beigebracht.Wenn wir auf deutsch über die Herren gesprochen haben, sprachen wir Zaesar, wie es heutzutage umgangssprachlich üblich ist. Beim Lesen lateinischer Texte wurde das C jedoch immer als K ausgesprochen, also Kaesar.
Dem Schlechten mag der Tag gehören - dem Wahren und Guten gehört die Ewigkeit. (F. v. Schiller)
Beiträge: 10.749
Themen: 1.415
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.796
Bedankte sich: 21359
196791x gedankt in 7694 Beiträgen
Was den Latein-Untericht betrifft, da bin ich ebenso informiert, wie hier bereits geschildert. Es gibt eindeutige Namensbeispiele wie: Caligula, Claudius oder Cornelius - wo eindeutig ein "k" gesprochen wird. Auch bei Curie usw.
Anders bei: Cedrus (Zeder), celebratio, censor, censeo, Centurio oder Namen wie Cingetorix, Cincillà, Lucio - das haben die Römer doch nicht mit "k" gesprochen, sondern mit "z";
Also ist es eindeutig ungeklärt, wie Cäsar und Cicero sich selbst tatsächlich ausgesprochen haben? Oder gibt es noch weitere Ideen, Hinweise o. ä. ?
Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
MARCO
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Vieleicht hilft es weiter, wenn man weiss, dass auf italienisch c und g vor einem i oder e, tsch ausgesprochen wird.
Das heisst also Caesar italienische schreibweise Cesare = Tschesare. Übrigens heute noch ein beliebter Vorname in Italien.
Bei Cicero = Tschitschero hört man heute eher selten.
Wie jetzt die Römer früher das in Latein ausgesprochen haben kann ich nur spekulieren. Ob die wohl auch die c und g regel haben vor einem i und e... non lo so??
Beiträge: 509
Themen: 47
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
349
Bedankte sich: 17447
6074x gedankt in 263 Beiträgen
Hallo PL!
Das hat mit den Vokalen e und i zu tun. Wenn nach einem c oder g eines dieser Vokale kommt, wird das c = tsch und das g= dsch ausgesprochen, aber nur dann.
Da bei Cesare nach dem C das e kommt, wird es weich, also tsch ausgesprochen. Oder bei dem Wort Ciao, wo das i folgt auch weich.
Wenn jetzt dem C ein u, o oder a folgen würde, würde es wie ein k ausgesprochen. Wie: Camoranesi "Kamoranesi" oder coppa del mondo(Weltmeisterpokal) "koppa del mondo".
Oder beim g. Gianna Nannini, da wird es auch weich ausgeprochen. Bei dem Verb guardare (schauen) wiederum hart, wie ein richtiges g eben, weil das a dem g folgt. Will man das c oder g trotzdem hart ausprechen und ein i oder e folgen lassen, muss man ein h dazwischensetzen, wie bei Spaghetti! Oder Chinotto.
Eigentich ganz einfache Regel, ich hoffe Ihr habt es jetzt verstanden?
Meine Grüße
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!
Gast
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
aber woher weiß man das bitteschön? ich meine, wir können das doch nicht die lateiner fragen, oder? gibt es irgendwelche überlieferungen?
Gast
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Kann man aus der italienischen Aussprache dann vielleicht schließen, dass es im Lateinischen ähnlich war? Sodass C vor den dunklen Vokalen a,o und u als "K" ausgesprochen wurde, vor den hellen Vokalen e und i jedoch als "ts"?
Linguistisch entscheidet hierbei der Ort der Aussprache des Vokals. e und i werden weiter vorne ausgesprochen als die anderen drei.
Dieses Phänomen gibt es ja auch in anderen Sprachen und wäre von daher schon wahrscheinlich: In Altenglisch war das beispielsweise ähnlich: Kind (cild) wurde tschild ausgesprochen, König (cyning) küning. Daher heute auch noch child und king. Altdeutsch ist sicher ähnlich, habe ich jedoch nicht studiert :-(
svenito
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Hallo,
wir hatten es damals im Latein Unterricht, und mittlerweile steht auch ein sehr guter Artikel zum Thema auf wiki bereit.
Kurzum: c wurde so gut wie sicher immer(!) als k ausgesprochen. Das einige Eigennamen sowie Titel heute als "z" ausgesprochen werden, liegt an der Mischung aus lateinischer und deutscher Sprache.
Quellen für die Aussprache sind u.a.:
"Explizite Aussagen der antiken lateinischen Grammatiker zur Aussprache
Entwicklung der Aussprache lateinischer Wörter bei lebenden Nachfolgesprachen
Verse, Reime, Theater und Gesänge (Duktus)
Angaben, Vergleiche und Fehlerkritik beispielsweise bei Quintilian und Aulus Gellius
Vergleiche ähnlich lautender Wörter
Vergleich mit Wortstamm
Wiedergabe lateinischer Wörter im Altgriechischen und umgekehrt
Aufgrund von Unwissenheit in Lautschrift geschriebene Kritzeleien an Wänden antiker Häuser
Schreibfehler in überlieferten Originalschriften" (vgl. Wiki)
http://de.wikipedia.org/wiki/Lateinische_Aussprache
Grüße
Beiträge: 812
Themen: 43
Registriert seit: Jul 2006
Bewertung:
42
Bedankte sich: 19891
17482x gedankt in 655 Beiträgen
Bei Kaesar kann ich mir das ja noch gut vorstellen; aber bei Kensor oder Kenturio?
Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.
|