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Agora
#1
Hallo zusammen Winken

Ich habe einen Vorschau zum Film Agora gesehen und fand es interessant. Hierzu eine kurze Information zum Inhalt:

Alexandria, im Jahr 391 n.u.Z. An der neuplatonischen Schule lehrt die ebenso schöne wie kluge Philosophentocher Hypatia Mathematik und Astrologie. Bei ihren Schülern ist die selbstbewusste Wissenschaftlerin sehr beliebt, ihre männlichen Kollegen aber beobachten sie mit Argwohn. Nicht nur weil sie eine Frau ist, sondern auch weil sie äußerst moderne Thesen vertritt. Mit wachsender Leidenschaft widmet sich Hypatia den elementaren Fragen des Sonnensystems - und das lange vor Kopernikus und Gallieo! Mit ihren Erkenntnissen erntet sie jedoch nicht nur Respekt und Anerkennung, sondern zieht den Groll der erstarkenden Chr*sten auf sich. Als es in der altägyptischen Weltstadt zwischen Heiden und Chr*stentum zum Glaubenskrieg kommt, gerät Hypatia zwischen die Fronten. Statt sich in die schützenden Arme der Liebe zu retten, stürzt sie sich in ihren ganz persönlichen Glaubenskrieg und kämpft für das einzig gültige Prinzip ihrer Lehre: das Ideal der Wahrheit!

Er verspricht einiges, mal schauen ob er so interessant ist wie die Vorschau...

http://www.youtube.com/watch?v=_Lq2KKu_Hfk


Gruß Leonidas
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#2
Gerade heute habe ich mich gefragt, ob mal wieder etwas Vernünftiges im Kino kommt. Ein sehr guter Tip, vielen Dank werter Leonidas.

Zitat:„Und eine Menge Gläubiger erhob sich unter der Führung des Ratsherrn Peter – dieser Peter war ein vollkommen rechtgläubiger Anhänger Jesu Chr*sti – und sie zogen los, die Heidin zu suchen, die das Volk und den Präfekten durch ihre Zauberkünste behext hatte. Und als sie erfuhren, wo sie war, drangen sie zu ihr vor und fanden sie in einer Sänfte sitzen; und sie zwangen sie, auszusteigen und schleiften sie mit und brachten sie zur großen Kirche Caesarion. Es war Fastenzeit. Sie rissen ihr die Kleider vom Leib und schleiften sie durch die Straßen, bis sie tot war. Dann brachten sie sie zu einem Ort, der Cinaron hieß, und verbrannten ihren Leichnam mit Feuer. Und alles Volk versammelte sich um den Patriarchen Kyrillos und nannte ihn den neuen Theophilus dafür, dass er die letzten Reste der Götzenverehrung in der Stadt zerstört hatte.“

Bischof Johannes von Nikiu


Zitat:Daher lauerten ihr einige, die von einem wilden und scheinheiligen Ehrgeiz getrieben wurden, deren Anführer ein Vorleser namens Petros war, auf ihrem Heimweg auf, zogen sie aus ihrer Kutsche, brachten sie in die Kirche namens Kaisarion, wo sie sie nackt auszogen und sie dann mit Ziegelsteinen erschlugen. Nachdem sie ihren Körper in Stücke gerissen hatten, brachten sie ihre verstümmelten Glieder zu einem Ort namens Kinaron und verbrannten sie dort. Diese Sache brachte eine nicht geringe Schmach, nicht nur über Kyrill, sondern über die ganze Kirche.

Kirchenhistoriker Sokrates Scholastikos


Zitat:„Auf dem Wege zur Akademie, an der sie lehrte, lauerte ihr eine Bande Mönche auf. Sie zerrten sie aus ihrem Wagen in eine Kirche und rissen ihr die Kleider vom Leib. Dann kratzten sie ihr mit Austermuscheln das Fleisch von den Knochen und verbrannten, was übrig blieb. All dies geschah auf Befehl des heiligen Kyrillos, des Patriarchen von Alexandria. Mit Hilfe wohlplatzierter Geschenke an die zivilen Behörden erreichten Kyrillos und seine Mönche, daß die offizielle Untersuchung zur Ermittlung der Mörder Hypatias eingestellt wurde.“

Edward Gibbon
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
Die Ursache dieses Mordanschlags ist nicht gänzlich geklärt. Nach überwiegender Meinung lag der an Hypatia exemplarisch inszenierten Heidenverfolgung ein schwelender Konflikt zwischen dem weltlichen Stadtoberhaupt, dem Statthalter Orestes (der aber ebenfalls ein Chr*st war), und dem später heilig gesprochenen Bischof Kyrill von Alexandria zugrunde. Hypatia lebte zu einer Zeit heftiger Machtkämpfe zwischen gemäßigten „Heiden“ und Chr*sten in Alexandria auf der einen Seite und fanatischen, fundamentalistischen Chr*sten auf der anderen, welche die endgültige Vernichtung des Heidentums forderten. Im Jahr 391 hatte der Patriarch Theophilus von Alexandria alle heidnischen Tempel zerstören lassen. Ein Dekret des Kaisers Theodosius I. hatte zudem die Zerstörung des Serapeums befohlen, eines Heiligtums in Alexandria (Tempel und Zweigstelle der großen Bibliothek), nachdem sich dort heidnische Fanatiker verschanzt, Chr*sten zum Opfern gezwungen und angeblich mehrere von ihnen ermordet hatten (einer der seltenen bezeugten Fälle von gewaltsamem Widerstand der Altgläubigen). Theodosius ließ zwar die Morde auf sich beruhen, ließ aber das Heiligtum zerstören. Möglicherweise, aber nicht gesichert, fiel dieser Zerstörungsaktion auch das Museion als Tempel der Musen zum Opfer.

Auch als in den Jahren nach 400 der Sieg des Chr*stentums unumkehrbar fest stand, schwelten die Konflikte weiter; gerade Rivalitäten innerhalb der Chr*stlichen Gemeinde wurden religiös aufgeladen. Die verbliebenen Altgläubigen drohten zwischen den Fronten zerrieben zu werden, da sich die Chr*stlichen Parteien auch durch besonders heftiges Vorgehen gegen die NichtChr*sten zu profilieren suchten. Einigen Einblick in die politischen Wirren der Zeit bieten die Briefe, die Hypatias prominentester Schüler und Bewunderer, der Chr*st und spätere Bischof Synesios von Kyrene (370-413), an sie geschrieben hat. In einem Brief (Nr. 154) beklagt er sich über die Chr*stlichen Eiferer:

„Ihre Philosophie besteht in der simplen Formel, stets G*tt als Zeugen anzurufen, wie es Platon tat, wenn sie etwas behaupten oder bestreiten. Jeder Schatten würde diese Leute übertreffen, wenn er sich zu irgendetwas äußern würde. Aber ihre Anmaßung ist enorm.“

In diesem Brief teilt er Hypatia außerdem mit, dass diese Leute ihn angeklagt hätten, weil er unautorisierte Kopien von Büchern in seiner Bibliothek verberge. Anscheinend wurden damals die Bestände der Bibliothek einer Bearbeitung unterzogen, um sie in Übereinstimmung mit dem Chr*stlichen Dogma zu bringen. Die Situation eskalierte immer weiter, und als schließlich eine Gruppe von Chr*sten fürchtete, Hypatia manipuliere den Statthalter und sorge dafür, dass er sich einer anderen Chr*stlichen Partei zuwandte, bezahlte sie offenbar diesen Verdacht mit dem Leben. Der Bericht des Sokrates belegt, dass keineswegs alle Chr*sten diesen Exzess einer bestimmten Gruppierung billigten.

Das historische Leiden der Hypatia zeigt auffallende Übereinstimmungen mit der späteren Legende der Heiligen Katharina von Alexandrien, wobei die Rollen von Chr*sten und Heiden genau vertauscht sind. Möglicherweise ist die Legende dieser Heiligen eine spätere Umdeutung des wirklichen Geschehens im Umfeld der Ermordung Hypatias.

(wikipedia)
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#4
Hallo Paganlord Winken

Auch ein Dank meinerseits für die zusätzlichen Informationen!
Ich hoffe, der Film hält das, was er verspricht. Lassen wir uns einfach mal überraschen :?


Gruß Leonidas
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#5
Wir haben uns den Film: "Agora – die Säulen des Himmels" gestern angesehen. Ein sehr sehr guter Film. Wer den verpaßt ist selber schuld. Wer ihn sehen will, der muß sich jedoch beeilen! Zwar läuft der Film erst eine Woche, aber es gibt kaum ein Kino, welches den Film zeigen will; oder er läuft zu unmöglichen Zeiten. (13.55 Uhr; 15.00 Uhr ; 17.00 Uhr) und nicht im Abendprogramm. Da will einer verhindern, daß eine breite Masse den Film zu sehen bekommt. Wenn man den Film angeschaut hat, dann weiß man auch warum.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#6
Vielen Dank für den Hinweis auf diesen Film. Den werde ich mir heute Abend ansehen ... und dann natürlich meinen Eindruck hier schildern.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#7
Hallo Winken

Kann mich nur anschließen, ein sehr guter Film!! Fettes Grinsen



Gruß Leonidas
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#8
Ein Film, der sehr gut darstellt, wie die Chr***sten mit der ihr gereichten Hand umzugehen pflegen. Wie sie Hetze betreiben und sich selbst als rechtschaffend darstellen.
Interessant ist auch, daß sie altes Wissen vernichten, ihre Gläubigen aber verarmt und verdummt der Figur am Kreuz noch dankbar sind dafür, daß sie von Almosen leben.

Warum zeigt man aber heute solche Filme? Filme wie 'Agora' oder 'Die Päpstin', die die wahre Fratze des Chr*stentums in Teilen vage beschreiben?
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#9
Zitat:Warum zeigt man aber heute solche Filme?

Immer dann, wenn zu arg übertrieben wird, dann fällt es eben jedem auf, und er spürt auch wieder, was eigentlich richtig wäre. Daher kommen u.a. dann auch solche Filme auf und haben auch noch großen Erfolg, siehe Avatar.
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#10
Schon interessant, daß die wertvollsten Filme so ungute Spielzeiten haben, hier in Österreich spielen sie AGORA um 17.30, am WOE um 18.30, interessant sind auch die Dialoge, die man nach der Vorstellung aufschnappt.

Was ich bemerkt habe:
Zitat:Nach überwiegender Meinung lag der an Hypatia exemplarisch inszenierten Heidenverfolgung ein schwelender Konflikt zwischen dem weltlichen Stadtoberhaupt, dem Statthalter Orestes (der aber ebenfalls ein Chr*st war), und dem später heilig gesprochenen Bischof Kyrill von Alexandria zugrunde. Hypatia lebte zu einer Zeit heftiger Machtkämpfe zwischen gemäßigten „Heiden“ und Chr*sten in Alexandria auf der einen Seite und fanatischen, fundamentalistischen Chr*sten auf der anderen, welche die endgültige Vernichtung des Heidentums forderten.

Am 18. Jänner 12007 hatte der Sturm denselben Namen, welcher wie bekannt auch für viel Zerstörung sorgte.


Es gibt einen Film mit dem Titel "Zeit der Finsternis", ich erwarb diesen Film auf DVD beim Müller, es ging hier auch um Heidentumsvernichtung und die Verfolgung einer Kräuterfrau. Sehr sehenswert. Leider hatte ich den Film verliehen und nie wieder gesehen.
Kennt von Euch jemand diesen Film?


Grüße
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