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Herein, wenn’s kein Schneider ist ...
#1
Diese Redewendung kennt sicher jeder.
Aber was steckt wirklich dahinter?

Noch zu Zeiten, als das Getreide mit der Sense in der Hand gemäht wurde, gab es eben einen solchen Beruf, der sich Schnitter nannte. Wir kennen die Schnitterin auch auf mythologischer Ebene. Und genau hierauf bezieht sich auch die ursprüngliche Redewendung, “Herein, wenn’s kein Schneider (Schnitter) ist”.
In diesem Fall ist aber nicht der Arbeiter auf dem Feld gemeint, sondern der Tod, der (n)doch draußen bleiben möge.
Erst später, als Mähdrescher die Felder abernteten und der Beruf des Schnitters in Vergessenheit geriet, wurde umgangssprachlich Schneider daraus. Was inhaltlich auf den ersten Blick nicht so recht passen mag. Aber auch der Schneider schnippelt mit seiner Schere den Faden durch ...

Dennoch kann man darüber diskutieren, ob diese Redewendung als solche nicht zu negativ belegt ist.
Schließlich will man sich des Lebens freuen und das Glück sein eigen nennen. Dabei bei jedem Klopfen an der Tür an die Schnitterin zu denken, naja ...
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#2
(13.03.12015, 20:45)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-48026.html#pid48026Dabei bei jedem Klopfen an der Tür an die Schnitterin zu denken, naja ...

Jedoch wird das der tiefere Sinn dieses Sprichwortes sein.
Tue was immer ich will!
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#3
In einer Ausgabe der Fabel, wie Odin den Dichtertrank Odrörir gewann, laß ich folgende Passage:

"Eines Tages nahm Odin die Gestalt eines schlichten Bauers an und machte sich auf den Weg nach Jotunheim. Nicht mehr fern vom Ziel, erblickte er auf einer Wiese neun Knechte, die Gras mähten. "Das sind Bauges Schnitter," sprach der weltkundige Wanderer bei sich; "Der wird wissen, wo sein Bruder Suttung die Fässer verwahrt, und muß mir den Ort verraten."

Und er ging zu den Mähern, sah ihnen eine Weile zu und rief alsdann: "Eure Sensen sind stumpf geworden, und ich wüßste wohl, wie man sie haarscharf machen könnte."

Da blickten die Knechte auf und lachten spöttisch über den aberwitzigen Bauern; einer aber rief unwirsch: "Worte sind wohlfeil, komm und zeige deine Kunst, so wollen wir glauben, womit du prahlst!"

Da trat Odin heran, zog einen Wetzstein aus dem Gürtel und schärfte damit eine Sense nach der andern. Die Knechte begannen zu mähen, und o Wunder! - es bedurfte keiner Kraftaufwendung mehr, das Gras fiel wie von selbst, und die Arbeit war nun ein Kinderspiel. Da riefen die Gesellen alle durcheinander: "Fremdling, überlaß mir den Wetzstein, ich will dir gern zahlen, was du billig forderst!"

Alle drangen auf Odin ein, denn jeder wollte den Stein haben. Da warf der Ase ihn in die Luft und sah mit Lachen, wie die Knechte sich darum balgten, in grimmen Streit gerieten, zu den Sensen griffen und sich in rasender Wut allesamt um einen Kopf kürzer machten.

Da lagen die toten Unholde in ihrem Blut auf der grünen Wiese, und mit verächtlichem Achselzucken sprach Odin: "Riesenart! Um einen Stein wirft dies Geschlecht das Leben fort.


Wer möchte, kann sich ja mal an die Symbolik hinter dieser Textpassage wagen. Daumen hoch
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