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Baumsterben im Harz
Unser Wochenende im Harz ist etwas anders gelaufen, als wir es uns ursprünglich vorgestellt hatten, denn den ersten Tag haben wir fast vollständig damit verbracht einen schönen Platz im Harz zu finden. Wir sind von Hohegeiß über Bad Lauterberg nach Bad Herzburg und sind dann durch den Harz, am Brocken vorbei nach Thale gefahren. Und bis zuletzt hatten wir nur das Bedürfnis immer weiter zu fahren. Erst in Thale haben wir uns etwas erholen können. Die Zeit reichte nur nicht mehr, um sich das Bodetal anzusehen.
Der Anblick jedenfalls, der sich uns im Harz darbot, war schauerlich:
Hier ein Bild aus dem Internet:
Der Grund für dieses Aussehen ist das Absterben der Fichten, und die bilden je nach Harzregion nunmal den Großteil des Waldes. Insgesamt sollen es im Harz sogar 80% Fichten sein, und die gehen gerade alle nacheinander ein. Es ist wirklich ein trauriger Anblick, und wer den Harz kennt, wie er vorher aussah, der weiß, welche Veränderung hier stattgefunden hat.
Schuld daran soll der Buchdrucker-Borkenkäfer sein, der ausschließlich Fichten befällt. Und der hätte angeblich nur eine Chance, weil die Fichten durch über die Jahre anhaltende Trochenheit nicht mehr die Kräft besäßen, sich gegen die Käfer zu wehren. Der Klimawandel ist also wieder schuld.
Hier ein interessanter Text, der einem klar macht, dass es sich nicht um den Klimawandel handelt, der für das Absterben der Fichten sorgt. Es ist die Natur, die für einen Ausgleich sorgt und sich regeneriert:
Zitat:Die Fichten sind vor allem von Menschen angepflanzt worden. Der ursprüngliche Wald im Harz ist gerodet worden, weil Holz für den Bergbau benötigt wurde. Danach ist die Region mit schnell wachsenden Fichten wieder aufgeforstet worden. Erst ab 700 Höhenmetern wären Fichten von Natur aus im Harz heimisch. In den tieferen Lagen, die etwa 60 Prozent der Nationalpark-Fläche ausmachen, würden eigentlich vor allem Buchen wachsen.
[...]
Das Ergebnis war eine Fichtenmonokultur, die ökologisch instabil ist und deshalb jetzt zusammenbricht. Die abgestorbenen Bäume bieten aber die Grundlage für die Entstehung eines natürlicheren und dadurch auch gesünderen Waldes, der Lebensraum für eine weit größere Artenvielfalt bietet als es bisher der Fall war.
Es wird einige Jahrzehnte dauern, bis der Harz wieder mit einem schönen Wald bewachsen ist.
Wir waren an unserem zweiten Tag, der auch gleichzeitig unser Abreisetag war, im Südosten des Harzes unterwegs. Hier sieht man zwar auch das beginnende Absterben der Fichten, aber es kam uns noch sehr viel grüner vor. Auch das Bodetal bei Thale soll noch sehr schön aussehen, da hier sehr viele Laubbäume wachsen.
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In den letzten 10 Jahren:
China, Rußland und Indien – weltweit Spitzenreiter beim Anstieg der Waldfläche
Wir kehren zurück zum Thema: wer die Ökologie rettet und den Planeten grüner macht – Menschen, die uralte Wälder (Reinhardswald) abholzen und Apfelplantagen sowie Olivenhaine zerstören, um Solarpanels zu installieren, gehören gewiß nicht dazu.
Basierend auf Daten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat Visualcapitalist ein Diagramm der führenden Länder erstellt, die sich noch daran erinnern, daß Wälder Kohlendioxid absorbieren, Sauerstoff abgeben, besondere Wettersysteme und Wasserläufe bilden, die sich auf Länder auswirken, die Tausende von Kilometern entfernt liegen, und daher aktiv an der Aufforstung arbeiten.
Seit den 1970er Jahren hat China Millionen von Bäumen im Rahmen seiner Initiative „Große grüne Mauer“ gepflanzt, die darauf abzielt, das Vordringen der Wüsten Gobi und Taklamakan in die Städte zu verhindern.
Das bis 2050 geplante Projekt hat gemischte Ergebnisse gezeigt, einschließlich einer niedrigen Überlebensrate der Bäume in einigen Fällen. Dennoch wurden seit 2015 im Land 1,7 Millionen Hektar Wald gepflanzt.
Rußland belegt den zweiten Platz weltweit, der Anstieg der Waldflächen betrug in einem Jahrzehnt 942.000 Hektar. Diese Tendenz wird durch die nationale Politik unterstützt, die seit 2018 darauf abzielt, das Wachstum der Waldfläche zu beschleunigen.
Ähnlich hat Indien ehrgeizige nationale politische Ziele zur Aufforstung angenommen. Bis 2030 plant das Land, 26 Millionen Hektar Wälder im Rahmen seiner Klimaziele wiederherzustellen. Seit 2015 betrug der netto Waldzuwachs 191.000 Hektar - der dritthöchste Wert weltweit.
Aber ... der Vorreiter der grünen Agenda – Deutschland – fehlt irgendwie im Ranking?
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Fulvia Flacca Bambula
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Zitat:Aber ... der Vorreiter der grünen Agenda – Deutschland – fehlt irgendwie im Ranking?
Es gibt aber Menschen, die bestrebt sind positive Veränderungen herbeizuführen.
Sehr informativ, was der Waldbesitzer hier referiert. Und er präsentiert Lösungen für Boden, Wald, Tierbestand und Umwelt. Was jeder im Grunde weiß, wird hier detailliert erklärt.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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30.11.12025, 21:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.11.12025, 21:27 von THT.)
Man darf dabei aber auch nicht vergessen: China und Rußland waren kürzlich noch die beiden schlimmsten Länder, was die Zerstörung von Urwaldflächen angeht. Also China so schlimm, daß man es durchaus als "waldlos" bezeichen könnte, und in Rußland kennt man das sog. Bulldozer-"Abholzen", also da machte man sich nicht einmal mehr die Mühe abzusägen, sondern hat gleich noch den halben Boden weggerissen zwecks Holzexport. Wahrscheinlich machen die das noch immer so.
Die Chinesen hatten nur deswegen gestoppt, weil die Überschwemmungskatastrophen zunahmen.
Statt dessen beutet man nun Hölzer aus Asien (sogar Malaysia) aus und schielt schon nach Südamerika und Afrika.
Es bleibt dabei: Auch Chinesen plagen die Welt mit ihrem total ausufernden Schweinefleisch- und Holzkonsum.
Der Wink nach D. wegen der "ungrünen" Statistik ist natürlich legitim, und Frankreich hat es schließlich auch geschafft...
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
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