Alle Runen, kurz erklärt 1. Ætt
#1
Das Nachfolgende ist aus dem Schriftwechsel zwischen mir und Basti. Eine kurze Bedeutungserklärung für alle 24 Runen (gemeingermanisches Futhark).

1. Ætt

   

Basti schrieb:Fehu (ᚠ): Steht für Reichtum, Wohlstand, Besitz, aber auch für den Beginn von etwas Neuem.

Fehu ist der Trieb, der Ast, der vom Stamm wegwächst. Deshalb steht Fehu für Reichtun, Wanderschaft und damit auch für Freiheit. Denn Reichtum macht frei, und das Herumwandern ist ebenfalls ein Zeichen für Freiheit.

Grundsätzlich meint Fehu materielle Werte, denn das Wachstum schafft eben auch "mehr Holz", also mehr Wohlstand. Fehu ist die männliche Schöpfungs- und Schaffenskraft. Was der Mann mit Hand und Penis erschaffen kann.



Basti schrieb:Uruz (ᚢ): Symbolisiert Stärke, Vitalität, Ausdauer und Urkraft.

Uruz ist Frau Holles Brunnen, die Ruhe und auch der Tod. Hier sammelt man Kraft und Gesundheit. Aus der Ruhe wächst die Kraft. Uruz ist also die Kraft, die aus der Erholung, aus dem Schlaf oder aus dem Tode neu erwächst.


Basti schrieb:  (ᚦ): Steht für Schutz, Dorn, Riesen, aber auch für Herausforderungen und die Notwendigkeit, sich zu verteidigen.

Thurse ist der Riese, der Thorn (Zorn, Dorn), und Dornröschen sticht sich eben auch am Dornen, was bedeutet, sie wird entjungfert. Die Riesenschöpfungskraft, die in jedem Manne steckt. Seine Donnerkraft, sein Thorshammer > also sein Geschlechtsorgan.


Basti schrieb:(ᚨ): Repräsentiert Kommunikation, Weisheit, göttliche Inspiration
> und die Verbindung zu Odin.

Ist das komplette Gegenteil von Fehu. Also sind geistige Werte gemeint. Der Wind, der Instinkt, Odins wehender Mantel. Ansuz ist nicht der sprießende Ast, sondern die Wurzel, in die sich alles zurückzieht, wenn draußen schlechte Bedingungen herrschen. Der Geist des Baumes zieht sich im Winter also in die Wurzeln zurück.


Basti schrieb:Raidho (ᚱ): Steht für Reise, Bewegung, Ordnung und den gerechten Weg.

Raidho meint die Sonne. Und weil die Sonne jeden Tag auf- und untergeht und immer auf derselben Bahn läuft, steht Raidho eben auch für "Recht und Gesetz". Nach jeder Nacht ein neuer Tag, nach jedem Winter ein neues Frühjahr. Das ist die natürliche ewige Gerechtigkeit.


Basti schrieb:Kenaz (ᚲ): Symbolisiert Wissen, Kreativität, Licht, aber auch das Entzünden eines inneren Feuers.

Kenaz ist die Wunde, aus der das Blut heraustritt, Diese Wunde wurde von Thurisaz geschlagen. Kenaz ist die Kerbe, in die nun das Licht fällt. Hier geht es um das Blut und die darin verborgenen Eigenschaften. Also ob Kunst und Können einem im Blute liegt oder handwerkliches Geschick. Kenaz ist ein kleines Stück der Blutkette und deshalb mit Ingwaz und Othila verwandt.


Basti schrieb:Gebo (ᚷ): Steht für Geschenk, Partnerschaft, Austausch und Gegenseitigkeit.

Gebo steht für Handel, Austausch. Nicht für Partnerschaft, aber für Sex. Ein Geschenk verpflichtet zum Gegengeschenk, deshalb ist Gebo auch eine Bindung, die man eingeht, und durch Gebo wird das "Verbinden" wie z. B. ein Handfasting symbolisiert.


Basti schrieb:(ᚹ): Symbolisiert Freude, Glück, Harmonie und das Erreichen von Zielen.

Wunjo symbolisiert eine Fahne. Und zwar die Sippenfahne. Deshalb steht Wunjo für (Kindes-)Wunscherfüllung, für Familie und für Zusammenhalt. Und natürlich für das Glück und die Freude, Harmonie, die daraus entstehen.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#2
2. Ætt

   

Basti schrieb:(ᚺ): Steht für Hagel, Zerstörung, Chaos und Naturkräfte, die nicht kontrollierbar sind.

Hagalaz ist die kombinierte Fehu- und Ansuz-Rune. Also das Kombinieren von Plus und Minus. Deshalb steckt in der Rune eine riesengroße Spreng- und Zerstörungskraft bzw. als Schutzsymbol am Haus eben als Schutz vor "Zerstörungen durch Unwetter".


Basti schrieb:(ᚾ): Symbolisiert Not, Einschränkung, Zwang und die Notwendigkeit, Herausforderungen zu meistern.

Naudhiz ist das Opfer, und deshalb die Notwendigkeit. Oftmals haben die Leute nur in der Not an ihre Götter gedacht und ihnen erst dann geopfert, wenn es ihnen schlecht ging. Deshalb steht Naudhiz eben auch für Not. In Wirklichkeit symbolisert Naudhiz die gebende Hand, die opfert, oder auch das Moor, in welchem das Opfer versinkt.


Basti schrieb:Isa (ᛁ): Steht für Eis, Stillstand, Stagnation und die vorübergehende Natur von Schwierigkeiten.

Hier habe ich eine gegenteilige Meinung. Ich weiß, was in den Runenbüchern steht. Eis, Stillstand, Stagnation ist der querliegende Strich. Das symbolisert eine Eisfläche. Isa ist aufrechtstehend und symbolisiert einen tropfenden Eiszapfen, der in der Sonne taut und damit ein Gleichbild zum Penis, der tropft, also Samen vergießt und die Erde damit befruchtet. So wie der tropfende Eiszapfen. Auch der erigierte Penis kann als Eiszapfen betrachtet werden.

Also Isa in seiner aufrechten Form für Feuer und Funkenflug und nicht für Eis und Stagnation. Sondern eben gerade für Veränderung.



Basti schrieb:Jera (ᛃ): Symbolisiert Ernte, Jahreszyklus, Belohnung für Mühe und den Kreislauf von Leben und Tod.

Jera ist das Mühlenrad, welches Korn zu Mehl mahlt. Es symbolsiert somit ebenfalls die allmähliche Veränderung. Also allmählich und langsam verändert sich alles in Deinem Umfeld. Keine plötzlichen Veränderungen oder plötzlichen Vorfälle. Jera ist die Mitte des Futharks und somit auch die Mitte des Jahres.


Basti schrieb:(ᛇ): Steht für Eibe, Ausdauer, Widerstandskraft, aber auch für die Verbindung von Leben und Tod.

Eihwaz bedeutet Eibe und steht somit für Widerstandskraft und damit für Ausdauer und Festhalten an seinen Zielen und Vorhaben.


Basti schrieb:Perthro (ᛈ): Symbolisiert Geheimnis, Schicksal, Initiation und das Unbekannte.

Pertho ist der Würfelbecher, der offenbart, was Berkana noch verbirgt. Ein geöffnetes Burgtor, durch welches der Ausritt erfolgt. Ein geöffneter Weibesschoß, durch den die Geburt erfolgt, Man weiß erst hinterher, ob der Ausritt Glück und Erfolg gebracht hat. So wie man erst nach der Geburt weiß, ob das Kind gesund und munter ist und ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Erst wenn der Würfelbecher ausgeschüttet wurde, sieht man die Wertigkeit des Wurfes.


Basti schrieb:Algiz (ᛉ): Steht für Schutz, Abwehr, Lebenskraft und die Verbindung zu den Göttern.

Algiz ist der obere Teil des Weltenbaumes. Weil seine Form auch einem fliegenden Schwan ähnelt, wird Algiz oft mit den Walküren und deshalb auch mit Schutz und Geleit in Verbindung gebracht.


Basti schrieb:Sowilo (ᛊ): Symbolisiert Sonne, Sieg, Erfolg, Wärme und Lebensenergie.

Sowilo symbolisiert nicht die Sonne, sondern den Sonnenstrahl. Der Trieb, der gerade die Erde von unten durchbricht oder einen Menschen, der gerade springen will. Also eine unglaubliche plötzliche Kraft. Eine Energie, wie in einem Blitzschlag. Man stellt sich bei Sowilo am besten vor, wie ein Sonnenstrahl auf eine Wasseroberfläche trifft und dann unterhalb weitergeht. So entsteht Sowilo, die Sig-Rune. Sie steht für eine plötzlich Veränderung, für Kraftgewinn; aber auch für ein Siegel, das man nicht aufbrechen soll.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#3
3. Ætt

   

Basti schrieb:Tiwaz (ᛏ): Steht für den Kriegsgott Tyr, Gerechtigkeit, Mut und Opfer.

Tyr ist kein Kriegsgott. Tyr ist der G*tt des Things. Tyr ist also der Thing-G*tt. Auf dem Thing wurde Recht gesprochen, oder es wurden irgendwelche Sachen und Dinge verhandelt. Deshalb gleicht Teiwaz auch dem Bild einer Waage – sowohl auch eines Pfeiles > zur Durchsetzung des Rechtes. Alles, was ausgehandelt wurde, mußte natürlich auch in der Praxis durchgesetzt werden. Wenn sich irgendwer nicht an die Entscheidung des Things halten wollte, dann wurde er dazu gezwungen. Man nannte es: "Rechtssprechung durch Waffen". Daher kommt es, daß Tyr heute als Kriegsgott bezeichnet wird. Teiwaz ist der Pfeil im Flug, der sein Ziel stets trifft. Deshalb steht Tweiwaz auch für Zielstrebigkeit und für den Mut, den man dazu benötigt.


Basti schrieb:(ᛒ): Symbolisiert Birke, Wachstum, Fruchtbarkeit, Neubeginn und mütterliche Fürsorge.

Berkana ist die schwangere Frau. Bei Pertho ist die Geburt bereits erfolgt, das Geheimnis ist gelüftet. Bei Berkana ist noch alles im Berg bzw. im Mutterbauch verborgen. Deshalb steht Berkana für ein Geheimnis und für eine Sache, die im Verborgenen liegt.


Basti schrieb:(ᛖ): Steht für Pferd, Bewegung, Vertrauen, Partnerschaft und die Verbindung zwischen Mensch und Tier.

Berufliche Beziehung. Zweckgerichtete Partnerschaft. Eben so wie Reiter und Pferd. Also nur ein Zusammenarbeiten der Hände.


Basti schrieb:Mannaz (ᛗ): Symbolisiert Mensch, Gemeinschaft, Selbstreflexion und die menschliche Natur.

Bei Mannaz arbeiten hingegen Herz und Hand zusammen. Wie man sieht, bindet Gebo die beiden aufrechten Striche miteinander zusammen (Handfasting). Eine Partnerschaft von Herz und Hand entsteht, zwei Menschen, die ihre Seelen miteinander verbinden.


Basti schrieb:Laguz (ᛚ): Steht für Wasser, Intuition, Emotionen, das Unterbewusstsein und den Fluss des Lebens.

Laguz symbolisiert eine Quelle bzw. die Flut und bedeutet deshalb, daß man die "Gunst der Stunde" nutzen muß. Also wenn die Flut kommt, dann muß das Schiff auslaufen.


Basti schrieb:Ingwaz (ᛜ): Symbolisiert den G*tt Ing, Fruchtbarkeit, Wachstum und die Vereinigung von Gegensätzen.

Ingwaz ist der Weibesschoß. Jungens haben es früher an Wände gezeichnet. Ingwaz ist Teil der Blutkette. Vergleiche Kenaz. Deshalb steht diese Rune für Fruchtbarkeit, Zielerreichung und Erfüllung. Teiwaz trifft sozusagen die Zielscheibe.


Basti schrieb:Othala (ᛟ): Steht für Erbe, Heimat, Besitz, aber auch für innere Stabilität und das Gefühl von Zugehörigkeit.

Othila ist der Nachkomme, der nächste Teil der Blutkette, die von Kenaz ausgeht. Othila ist die Schere, welche die Nabelschnur durchtrennt. Deshalb steht die Odal-Rune für Heimat, Blut & Boden, für die eigene Scholle, für die Wiege, für das Erbe und für die Heimat allgemein.

Othila symboliert aber auch die (Henkers-)schlinge, das Halteseil, weil das Erbe, der Besitz und die Scholle Dich festhalten und nicht weiterwandern lassen.



Basti schrieb:Dagaz (ᛞ): Symbolisiert Tag, Bewusstsein, Klarheit, aber auch den Übergang von Dunkelheit zu Licht.

Die Sanduhr. Tag- und Nacht, der natürliche Wechsel. Das Ende einer gewissen Zeit und der Beginn einer neuen Zeit. Das schnelle Umschlagen der Verhältnisse. Während bei Jera jedoch ein "großer Zyklus", also Jahreszeiten usw. gemeint sind, bezieht sich Dagaz eher auf das tägliche Geschick. Also auf Tag- und Nacht und nicht auf größere Zeiträume.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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